Bittere Umfragewerte für SPD CDU nicht mehr in Sichtweite
17.04.2013, 07:01 Uhr
Peer Steinbrück liegt weit zurück.
(Foto: picture alliance / dpa)
Schlechte Nachrichten für die Sozialdemokraten: Weitere Wähler wenden sich von ihnen ab, CDU und CSU liegen im aktuellen "Stern"/RTL-Wahltrend weit vorne und können den Vorsprung im Vergleich zur Vorwoche noch einmal ausbauen. Auch die Beliebtheitswerte für Kandidat Steinbrück sinken noch weiter. Nur eine Hoffnung bleibt seinen Anhängern.
Im Rennen um eine politische Mehrheit nach der Bundestagswahl fällt die SPD weiter zurück. Nur noch 22 Prozent der Deutschen würden sie derzeit wählen, das ist ein Prozentpunkt weniger als in der Woche zuvor. CDU und CSU legen im "Stern"/RTL-Wahltrend des Umfrageinstituts Forsa dagegen um einen Punkt zu und stehen nun bei 42 Prozent. Die Unions-Fraktion wäre damit - abgesehen von Überhangmandaten - fast doppelt so groß wie die der SPD.
Das Kräfteverhältnis zwischen Schwarz-Gelb und Rot-Grün verändert sich dagegen nur geringfügig, da die FDP einen Prozentpunkt verlor (sie steht jetzt bei 5 Prozent) und die Grünen einen Punkt hinzugewannen (jetzt 15 Prozent). Die Linkspartei verlor einen Zähler und verlässt damit ihr kurzes Zwischenhoch. Sie liegt nun bei 8 Prozent. Die Piratenpartei kommt seit Wochen unverändert auf 3 Prozent.
Die Zustimmungswerte des SPD-Kanzlerkandidaten Peer Steinbrück gingen zurück. Statt 19 sagen nun nur noch 17 Prozent, dass sie ihn gerne zum Kanzler wählen würden - ein dramatisch niedriger Wert für Steinbrück. Die Präferenz für Kanzlerin Angela Merkel steigt leicht auf 58 Prozent. Damit würde die CDU-Politikerin drei Mal so viele Stimmen bekommen wie ihr Kontrahent.
Parteigründung noch nicht berücksichtigt
Ein möglicher positiver Effekt von Steinbrücks Rede auf dem SPD-Parteitag am Wochenende würde sich in diesen Zahlen noch nicht niederschlagen. Die Umfrage endete bereits am Freitag vor dem Parteitag - das ist aber auch die einzige positive Nachricht für die SPD in den Forsa-Zahlen.
Unklar ist auch noch, welchen Effekt die am Wochenende gegründete Alternative für Deutschland (AfD) auf das Kräfteverhältnis haben wird. Möglich ist, dass CDU-Wähler zu der Euro-skeptischen Partei abwandern - schließlich war auch der Vorsitzende Bernd Lucke lange Jahre CDU-Mitglied. Laut AfD-Gründungsmitglied Joachim Starbatty ist genau das das Ziel: Seine Partei werde im Wahlkampf nicht zuletzt den Regierungsparteien Stimmen abjagen, so dass die schwarz-gelbe Koalition keine Mehrheit mehr habe.
Die Wirtschaftserwartung der befragten Personen war etwas besser als in der Woche zuvor. Zwar glauben weiterhin nur 15 Prozent, dass sich die Verhältnisse verbessern werden, allerdings glauben nur noch 47 (statt zuvor 49 Prozent) an eine Verschlechterung der Lage.
Quelle: ntv.de, che