"Nachlässigkeit und Inkompetenz" Sanchez kritisiert US-Strategie
13.10.2007, 16:00 UhrDer frühere Oberbefehlshaber der US- Streitkräfte im Irak, Ricardo Sanchez, hat die Irak-Strategie des Weißen Hauses in seltener Schärfe kritisiert. "Nachlässigkeit und Inkompetenz" des Nationalen Sicherheitsrates hätten zu der derzeitigen Situation im Irak geführt, die General Sanchez als "Albtraum ohne Ende" bezeichnete. Wäre mancher US-Spitzenpolitiker Soldat, hätte man ihn schon vor langem seines Postens enthoben oder vor ein Kriegsgericht gestellt, sagte der General am Freitag (Ortszeit) in Arlington nahe Washington. Einzelne Namen nannte er allerdings nicht.
Die von Präsident George W. Bush verfügte Truppenaufstockung um 30.000 Mann in der ersten Jahreshälfte sei ein "verzweifelter Versuch" gewesen, mit der Lage im Irak zurechtzukommen. Die USA könnten aber bestenfalls eine militärische Niederlage abwehren. Es gebe keine andere Wahl, als weiter im Irak zu bleiben, da sonst das Land im Chaos versinke, und den gesamten Nahen Osten mit sich reiße.
Sanchez hatte das Oberkommando von Juni 2003 an zwei Jahre lang inne. In diese Zeit fiel die Aufdeckung des Folterskandals im US-Gefängnis Abu Ghoreib bei Bagdad.
Quelle: ntv.de