Laxer Umgang mit Präsent Saudis schenkten Trump gefälschte Pelze
12.10.2021, 12:54 Uhr
Trump während seines ersten Staatsbesuchs in Saudi-Arabien.
(Foto: picture alliance / AA)
Der Austausch von Gastgeschenken zwischen Staatschefs ist eigentlich ein streng regulierter Prozess. Als US-Präsident nahmen es Donald Trump und seine Mitarbeiter mit dem Protokoll aber oft nicht so genau. Dadurch werden Pelze, die Trump in Saudi-Arabien erhält, erst viel später als Fälschungen enttarnt.
Die US-Regierung von Donald Trump pflegte offenbar einen laxen Umgang mit Geschenken anderer Staats- und Regierungschefs. Das geht aus einem Bericht der "New York Times" hervor. Demnach erhielt Trump bei seiner ersten Auslandsreise nach Saudi-Arabien im Mai 2017 dutzende Präsente von der saudischen Königsfamilie, darunter drei Roben aus weißem Tiger- und Gepardenfell sowie ein Dolch mit einem Griff aus Elfenbein.
Ein Anwalt des Weißen Hauses habe damals angemerkt, dass die Geschenke höchstwahrscheinlich gegen geltende Gesetze verstoßen, da die Tiere als gefährdet gelten. Doch die Trump-Regierung verweigerte laut der Zeitung eine Überprüfung und deklarierte die Objekte auch nicht als Staatsgeschenke. Erst an Trumps letztem Tag im Weißen Haus seien die Objekte den Behörden übergeben worden.
Bei der Untersuchung stellte sich dann später heraus, dass es sich bei den Pelzen um Fälschungen handelt. "Inspektoren für Wildtiere und Spezialagenten stellten fest, dass das Futter der Roben gefärbt war, um Tiger- und Gepardenmuster nachzuahmen und dass es sich nicht um geschützte Arten handelte", sagte ein Sprecher des US-Innenministeriums der "New York Times".
Die Geschichte mit den gefälschten Pelzen sei aber nur ein Beispiel dafür, wie die Trump-Regierung beim Austausch von Staatsgeschenken regelmäßig gegen die Vorschriften verstieß. Der Generalinspekteur des Außenministeriums untersucht derzeit mehrere Fälle, schreibt das Blatt. Unter anderem sollen Mitarbeiter von Trump Geschenktüten im Wert von Tausenden von Dollar mitgenommen haben, die 2020 für Staatsgäste des G7-Gipfels in Camp David vorgesehen waren, der wegen der Corona-Krise abgesagt wurde. Auch der Verbleib eines japanischen Wiskeys im Wert von 5.800 Dollar als Geschenk an Außenminister Mike Pompeo sowie eine Goldmünze, die einem Mitarbeiter des Außenministeriums geschenkt wurde, werden derzeit untersucht.
Beweise dafür, dass Trump oder seine Frau Geschenke angenommen haben, auf die sei keinen Anspruch hatten, gebe es aber nicht. "Ob es sich um Gleichgültigkeit, Schlamperei oder den großen Eisenbahnraub handelte, es zeigt eine so unbekümmerte Haltung gegenüber dem Gesetz und dem regulären Regierungsprozess", so Stanley M. Brand, Ethikexperte und ehemaliger Spitzenanwalt des Repräsentantenhauses, gegenüber der "New York Times".
Beamte der saudischen Botschaft in Washington wollten sich gegenüber der "New York Times" nicht zu den gefälschten Pelzen äußern. Das Außenministerium teilte der Zeitung mit, dass es "seine Rolle bei der Meldung der Verwendung bestimmter Geschenke, die von Mitarbeitern der US-Regierung erhalten wurden, ernst nimmt." Der Verbleib von Geschenken, der noch nicht aufgeklärt ist, werde weiterhin untersucht.
Quelle: ntv.de, jpe