Fast wie in der Schule Schäuble nennt Kritiker "neidisch"
26.03.2013, 06:59 Uhr
Schäuble: Auch Vorteile der Hilfsmaßnahmen für Deutschland.
(Foto: dpa)
Bundesfinanzminister Schäuble macht aus seinem Herzen keine Mördergrube. Nun geht er auf die Kritiker Deutschlands ein und sucht nach Erklärungen für deren Verhalten. Letztlich, so Schäuble, ist es nicht anders als in einer Schulklasse.
Wer die Rolle Deutschlands im Kampf gegen die Eurokrise kritisiert, ist nach Ansicht von Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble neidisch. "Es ist immer so, es ist auch in Klassen so: Wenn man manchmal bessere Ergebnisse hat, sind die Anderen, die mehr Schwierigkeiten haben, auch ein bisschen neidisch", sagte der CDU-Politiker im ZDF. Die anderen Länder wüssten aber "schon sehr wohl, dass wir zu unserer Verantwortung stehen". Deutschland war zuletzt vielfach für sein Dringen auf einen Sparkurs und teils harte Einschnitte in die Staatshaushalte kritisiert worden.
"Ich glaube, wir haben immer klargemacht: Wir stehen zu unserer Verantwortung", sagte Schäuble. Die Hilfsmaßnahmen seien zudem in Deutschlands Interesse: "Wir profitieren ja auch davon durch große Absatzchancen, durch große Märkte. Das ist alles vernünftige, verantwortliche Politik."
Zum weitgehenden Umbau des Bankensektors in Zypern, gegen den sich die Regierung in Nikosia lange gewehrt hatte, sagte der Finanzminister: "Jeder muss seine Haushalte in Ordnung bringen. Und wer zu große Risiken eingeht, trägt am Ende auch die Verluste."
Die Finanzminister der Eurozone hatten am frühen Montagmorgen in Brüssel beschlossen, Zypern Finanzhilfen von bis zu zehn Milliarden Euro zu gewähren. Zugleich soll der Bankensektor des Landes umstrukturiert werden. Zudem ist ein Abschlag auf Bankguthaben von mehr als 100.000 Euro bei der marktführenden Bank of Cyprus in Höhe von 30 Prozent vorgesehen. Die Milliardenhilfen sollen der Eurorettungsfonds ESM und der IWF leisten.
Quelle: ntv.de, AFP