Politik

Iran gegen Präsenz in Afghanistan Scharfe Kritik am Westen

Bei einer Regionalkonferenz der Staatschefs von Iran, Pakistan und Afghanistan hat der iranische Staatschef Ahmadinedschad die westliche Präsenz am Hindukusch scharf kritisiert.

Der Iran hat die Präsenz ausländischer Truppen in Afghanistan scharf kritisiert. Die westlichen Alliierten verfolgten ausschließlich eigene Interessen, sagte Präsident Mahmud Ahmadinedschad bei einem Gipfel mit den Staatschefs von Afghanistan und Pakistan in Teheran.

Irans Präsident Ahmadinedschad (m.) trifft seine Amtskollegen aus Pakistan (r.) und Afghanistan.

Irans Präsident Ahmadinedschad (m.) trifft seine Amtskollegen aus Pakistan (r.) und Afghanistan.

(Foto: AP)

Pakistans Präsident Asif Ali Zardari forderte zu einer verstärkten Zusammenarbeit im Kampf gegen den Terrorismus auf. Afghanistans Präsident Hamid Karsai erklärte, die drei Länder müssten gemeinsam gegen die wachsende Macht der Taliban in Afghanistan und Pakistan vorgehen.

Ahmadinedschad sagte, den ausländischen Truppen sei die Kultur der Region fremd. Sie seien unter dem Vorwand entsandt worden, für dauerhafte Sicherheit zu sorgen. Dabei seien sie aber keine große Hilfe gewesen. Auch zur politischen Entwicklung und zum Wachstum der Wirtschaft hätten sie nicht viel beigetragen.

US-Truppen werden aufgestockt

Trotz der harschen Kritik gehen Experten davon aus, dass der Iran und die USA ein gemeinsames Interesse an Stabilität in der Region haben. Die Afghanistan-Strategie von US-Präsident Barack Obama lässt zudem darauf schließen, dass die Regierung in Washington den Iran im Kampf gegen die Taliban einbinden will.

Die USA bauen massiv ihr Truppenkontingent vor allem im Süden Afghanistans aus, um dort die wieder erstarkten radikal-islamischen Rebellen zurückzudrängen.

Pakistan spielt eine Schlüsselrolle im Kampf gegen die Taliban, deren Hochburgen im Süden und Osten Afghanistans sowie in der pakistanischen Grenzregion liegen. Erst am Wochenende gingen pakistanische Sicherheitskräfte dort mit Luftangriffen und Straßenkämpfen gegen Taliban vor.

Militäreinsatz mit "unbeabsichtigten Folgen"

Unterdessen nähert sich der Iran nach Einschätzung von US-Generalstabschef Mike Mullen seinem Ziel, die Atombombe zu bauen. "Die meisten von uns glauben, dass dies in einem bis drei Jahren der Fall sein wird, abhängig vom Stand ihrer Arbeit. Aber sie bewegen sich ganz klar darauf zu und setzen das fort", sagte er.Ein Militäreinsatz gegen Teheran hätte ihm zufolge jedoch "unbeabsichtigte Folgen". Deshalb sei der Dialog mit dem Iran so wichtig, sagte Mullen dem US-Fernsehsender ABC.

Zugleich bekräftigte Mullen wie vor ihm US-Präsident Barack Obama, dass in Sachen Iran "alle Optionen auf dem Tisch" blieben. Teherans Versicherungen, sein Atomprogramm diene allein zivilen Zwecken, schenke er keinen Glauben, sagte Mullen. Der Iran sei dabei, Atomwaffen zu entwickeln. "Die meisten von uns glauben, dass dies in einem bis drei Jahren der Fall sein wird", fügte er hinzu.

Quelle: ntv.de, rts

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