"Ein paar Minuten lang" Schüsse in CIA-Gebäude in Kabul
26.09.2011, 06:46 UhrIn der Ariane-Hotelanlage in Kabul sitzt auch der US-amerikanische Geheimdienst CIA. Aus dem Inneren des Gebäudes sind minutenlang Schüsse zu hören, offenbar ein Angriff auf die Koalitionstruppen der NATO. Die afghanischen Sicherheitskräfte können nicht aufklären - der Komplex sei "außerhalb der Reichweite der Polizei".
Ein vom US-Geheimdienst CIA benutzter Gebäudekomplex in der afghanischen Hauptstadt Kabul ist angegriffen worden. Der Sprecher des afghanischen Innenministeriums, Siddiq Siddiqui, teilte mit, die Polizei habe "ein paar Minuten" lang Schüsse aus dem Inneren der Ariana-Hotel-Anlage gehört. Afghanische Sicherheitskräfte hätten jedoch nicht hineingehen können, weil der Komplex den NATO-geführten Koalitionstruppen unterstehe und "außerhalb der Reichweite der Polizei" liege.
Eine afghanische Regierungsquelle sagte der Nachrichtenagentur AFP, der Ariana-Komplex werde von der CIA genutzt. Auch eine Explosion soll es gegeben haben, meldet die BBC. Mindestens ein Angreifer sei getötet worden, hieß es unter Berufung auf afghanische Geheimdienstkreise.
Ein US-Beamter in Washington bestätigte einen Angriff auf eine von den USA in Kabul genutzte Anlage. "Die Lage sei noch im Fluss und die Untersuchung noch nicht abgeschlossen", sagte er. Die CIA lehnte eine Stellungnahme ab. Auch die US-Botschaft in Kabul wollte sich nicht zu dem Vorfall äußern. Jason Waggoner, Sprecher der NATO-geführten International Security Assistance Force (ISAF) in Kabul, bestätigte, dass es Schüsse in der Nähe des Hotels gab, ohne weitere Angaben zu machen.
Erst vor zwei Wochen hatten Aufständische einen Großangriff auf das Diplomatenviertel in Kabul verübt. Bei dem rund 19 Stunden dauernden koordinierten Angriff in der Nähe der US-Botschaft und des Hauptquartiers der ISAF-Truppe waren mindestens 14 Afghanen getötet worden. Am vergangenen Dienstag starb der ehemalige afghanische Präsident und Milizenführer Burhanuddin Rabbani durch einen auf ihn verübten Selbstmordanschlag in seinem Haus in Kabul. Rabbani führte im Auftrag der afghanischen Regierung Friedensgespräche mit den islamistischen Taliban.
Quelle: ntv.de, AFP/dpa