Bewacher mit Machete getötet Schweizer flieht aus Abu-Sayyaf-Geiselhaft
06.12.2014, 10:07 Uhr
Philippinische Soldaten kämpfen im Süden des Landes gegen die Terrorgruppe Abu Sayyaf.
(Foto: picture alliance / dpa)
Fast drei Jahre befinden sich ein Schweizer und ein Holländer in den Händen der Terrorgruppe Abu Sayyaf. Bei einem Feuergefecht gelingt dann dem Schweizer die Flucht.
Nach fast drei Jahren Geiselhaft auf den Philippinen ist ein Schweizer wieder frei. Der Mann sei während eines Feuergefechts zwischen Soldaten und seinen Entführern auf der Insel Jolo entkommen, teilte das philippinische Militär mit. Der 49-jährige Tierfotograf habe einen der Rebellen mit einer Machete getötet, erklärte ein Oberst der Armee.
Allerdings sei der Mann bei dem Kampf um die Machete an der linken Wange verletzt worden. Er befinde sich aber in einem guten Zustand. Der Schweizer werde von Militärärzten versorgt. Dem philippinischen Militär zufolge wurden fünf Rebellen getötet.
Der Vogelkundler war im Februar 2012 zusammen mit einem Niederländer in die abgelegene Provinz Tawi-Tawi gereist, um seltene Vögel zu fotografieren. Dabei wurden die beiden jedoch von Bewaffneten entführt und später der Islamistengruppe Abu Sayyaf übergeben.
Der Niederländer konnte bei dem Gefecht allerdings nicht entkommen. Offenbar drängte ihn der Schweizer zur Flucht, nach Angaben der philippinischen Armee war dieser jedoch für die Flucht zu schwach. Über seinen Verbleib ist nichts bekannt.
Abu Sayyaf kämpft im muslimischen Süden der sonst überwiegend katholischen Philippinen für einen eigenen Staat. Die Extremisten verüben zahlreiche Anschläge - darunter einige der blutigsten in der Landesgeschichte. Die Gruppe, die auch der Terrororganisation Islamischer Staat (IS) die Unterstützung zugesagt hat, finanziert sich mit Lösegeld. Mehrere Geiseln sollen noch in der Gewalt von Abu Sayyaf sein.
Im Oktober waren zwei Deutsche von den islamistischen Separatisten freigelassen worden. Mitglieder der Terrorgruppe hatten das Paar im Frühjahr während einer Segeltour verschleppt. Nach Angaben der Kidnapper wurde für die Freilassung eine Millionensumme gezahlt. Das Auswärtige Amt hatte eine mögliche Lösegeldzahlung nicht kommentiert.
Quelle: ntv.de, ghö/AFP/rts