Showdown im CSU-Machtkampf Seehofer: "Heute Abend wird alles klar sein"
23.11.2017, 13:16 Uhr
Seehofer spricht wieder mit Söder. Aber wie lange?
(Foto: AP)
Stürzt Seehofer über das schwache Bundestagswahlergebnis? Oder wehrt der Löwe aus Bayern noch einmal seinen Rivalen Markus Söder ab? So oder so: Der CSU-Ministerpräsident erwartet vom Treffen der Parteispitzen am Abend eine Entscheidung.
Der bayerische Ministerpräsident und CSU-Vorsitzende Horst Seehofer hat für Donnerstagabend eine Entscheidung über seine politische Zukunft angekündigt. "Heute Abend wird alles klar sein", sagte Seehofer vor Beginn einer Fraktionssitzung in München. Am Abend soll eine Sitzung des Parteivorstandes folgen. "Die Entscheidung entsteht aus den Gesprächen", sagte Seehofer dazu. Diese wolle er auch mit Bayerns Finanzminister Markus Söder führen, mit dem er "seit gestern intensiven Kontakt" habe. Söder wird als Kandidat für die Nachfolge Seehofers gehandelt.
Er sei mitten in einer Gesprächsreihe, werde die Gespräche ernst nehmen und anschließend entscheiden und nicht umgekehrt, sagte Seehofer. "Das ist also ein offener Prozess." Er wolle alles dazu beitragen, "dass wir zu einer Harmonie und Kameradschaft und Kollegialität der CSU wieder zurückkehren". Deshalb spreche er mit den Verantwortlichen und hoffe auf "gute Entscheidungen" im Parteivorstand. "Mein Bestreben ist, dass wir die verschiedenen Interessen zusammenführen und dann am Ende eines solchen Prozesses wieder als CSU geschlossen auftreten", betonte der Parteichef.
Vor den Sitzungen wollte Seehofer ausdrücklich keine Festlegungen zu seiner Zukunft treffen. "Ich möchte zu Fragen, die klug gestellt sind, aber Schlussfolgerungen zulassen, nichts sagen", hob er hervor.
Um die künftige personelle Ausrichtung an der Spitze der bayerischen Landesregierung und im Vorsitz der CSU tobt seit Wochen ein Machtkampf innerhalb der Partei. Seit dem für die CSU verheerenden Ergebnis bei der Bundestagswahl ist Seehofer massiv unter Druck geraten. In einem Jahr finden in Bayern Landtagswahlen statt. Als ein möglicher Schritt wird eine Trennung von Ministerpräsidentenamt und Parteivorsitz gehandelt.
Quelle: ntv.de, shu/DJ