Politik

Volksabstimmung zum Rauchverbot Seehofer nimmt's gelassen

Jahrelang streiten die Bayern schon über ihr Rauchverbot. Per Volksentscheid sollen sie nun über ein ausnahmsloses Qualmverbot in der Gastronomie befinden.

Der bayerische Ministerpräsident und CSU-Vorsitzende Horst Seehofer sieht der Volksabstimmung über ein totales Rauchverbot allen öffentlichen Gebäuden entspannt entgegen. Der "Bild am Sonntag" sagte Seehofer, die CSU habe "einer Abstimmung des Volkes selten mit so großer Gelassenheit entgegengesehen wie dieser. Wir können mit beiden denkbaren Ergebnissen gut leben und werden es in jedem Fall respektieren."

Totales oder halbes Verbot

Stimmt die einfache Mehrheit der Wähler mit Ja, dann wird das Rauchen in Kneipen, Gaststätten und Bierzelten ausnahmslos verboten. Andernfalls gilt die bisherige Regelung weiter, die das Rauchen in Nebenräumen von Wirtshäusern, in kleinen Kneipen und in Bierzelten erlaubt.

Eine Umfrage hatte zuletzt ein Kopf-an-Kopf- Rennen zwischen Befürwortern und Gegnern eines strikten Rauchverbots vorausgesagt. Das Ergebnis soll am späten Abend feststehen.

Seehofer sagte über seinen eigenen Tabakkonsum, dass er nie "Raucher im eigentlichen Sinn" gewesen sei. "Ich habe früher gelegentlich mal Pfeife geraucht. Aber meiner Frau zuliebe habe ich es aufgegeben", sagte der bayerische Ministerpräsident.

Werbung bis zuletzt

Befürworter und Gegner rührten bis zuletzt die Werbetrommel. "Was die Iren und Italiener auf den Weg gebracht haben, nämlich einen konsequenten Nichtraucherschutz in der Gastronomie, können auch wir Bayern", unterstrich die Gesundheitsexpertin der SPD- Landtagsfraktion, Kathrin Sonnenholzner, in ihrem abschließenden Aufruf für eine rege Wahlbeteiligung. "Wir wollen nicht das Rauchen total verbieten, wir wollen ein Rauchverbot in der Gastronomie", hatte Sebastian Frankenberger (ÖDP), Sprecher des Aktionsbündnisses "Ja zum Nichtraucherschutz", zuvor noch einmal versichert. Die Gegenseite habe mit massiver finanzieller Unterstützung der Tabaklobby "eine beispiellose Materialschlacht" bei ihrer Kampagne hingelegt.

Quelle: ntv.de, dpa

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