CSU-Chef ist gerne Populist Seehofer schießt gegen Kritiker
22.10.2010, 12:52 UhrCSU-Chef Seehofer wehrt sich gegen die zunehmende Kritik an seiner Person. Man dürfe sich nicht nur mit "Teilfragmenten" seiner Positionen beschäftigen. Mit Populismus hat Seehofer kein Problem. An der Drohung bei der Rente mit 67 hält er fest.

Hört ihm keiner richtig zu? Seehofer will seine Positionen in aller Breite verstanden wissen.
(Foto: dpa)
Angesichts des kräftigen Gegenwinds auch in seiner eigenen Partei hat CSU-Chef Horst Seehofer seinen Kritikern vorgeworfen, sich nicht ausreichend mit seinen politischen Forderungen auseinanderzusetzen. "Jeder soll sich mit meinen Positionen insgesamt beschäftigen und nicht nur mit Teilfragmenten", sagte Seehofer der "Bild"-Zeitung.
Der bayerische Ministerpräsident hat zudem kein Problem damit, populistisch zu sein. "Es ist Aufgabe eines Politikers, sich vor allem um die Belange der Menschen zu kümmern." Insofern könne er mit dem Vorwurf, er höre zu viel auf die Bevölkerung, gut leben. "Davon lasse ich mich seit 30 Jahren in der Politik nicht irritieren."
Seehofer blieb bei seiner Veto-Drohung gegen die Rente mit 67. Diese sei von der großen Koalition mit der Maßgabe beschlossen worden, dass die Beschäftigungsmöglichkeiten für die über 50-Jährigen signifikant verbessert würden. "Sonst geht es um eine faktische Rentenkürzung. Und wir können doch die Älteren nicht aus dem Arbeitsmarkt ausgrenzen und zugleich den Ruf nach Arbeitskräften aus dem Ausland erheben. Das akzeptiere ich nicht", betonte der CSU-Chef.
Seehofer hatte gesagt, wenn die Firmen nicht begännen, ältere Arbeitnehmer zu beschäftigen, werde er die Verlängerung der Lebensarbeitszeit infrage stellen. Dafür hatte er kräftige Kritik aus der Union geerntet.
Quelle: ntv.de, dpa