Politik

Kiew: Russland feuert über Grenze Separatisten beschießen Hubschrauber

Krieg spielen: In Kramatorsk ahmen Jungen die Kämpfe zwischen Regierung und Separatisten nach.

Krieg spielen: In Kramatorsk ahmen Jungen die Kämpfe zwischen Regierung und Separatisten nach.

(Foto: REUTERS)

Nachdem Separatisten in der Ostukraine einen Jet abgeschossen haben, feuern sie auch auf einen Rettungshubschrauber. Die ukrainische Armee greift derweil erstmals das Zentrum von Donezk an. Kiew wirft Russland zudem vor, über die Grenze zu schießen.

Separatisten haben nach Angaben der ukrainischen Armee einen Rettungshubschrauber beschossen und zur Notlandung gezwungen. Die drei Besatzungsmitglieder des Hubschraubers vom Typ Mi-8 seien bei dem Angriff nahe des Flughafens von Lugansk verletzt worden, teilte die Armee mit. Die Großstadt Lugansk wird von den Rebellen gehalten, der Flughafen ist jedoch weiter in der Hand der Regierung.

Erst am Donnerstag war ein ukrainisches Kampfflugzeug abgeschossen worden, als es in geringer Höhe über umkämpftes Gebiet flog. Die Rebellen teilten mit, sie hätten die beiden Piloten gefunden und gefangen genommen. Kiew machte für den Abschuss teils Russland, teils die Separatisten verantwortlich.

Die ukrainischen Streitkräfte haben in dem Konflikt bereits eine Reihe Kampf- und Transportflugzeuge verloren. Den Separatisten wird zudem vorgeworfen, vor drei Wochen das malaysische Passagierflugzeug abgeschossen zu haben, bei dessen Absturz 298 Menschen starben.

Vorwürfe gegen Russland

Die ukrainischen Streitkräfte setzten auch ihre Offensive zur Rückeroberung von Donezk fort. Erstmals wurden am Donnerstag Ziele im Stadtzentrum angegriffen.

Nach Armeeangaben beschossen zudem russische Truppen über die Grenze hinweg Stellungen in der Ukraine. Kiew beschuldigt das Nachbarland, die Separatisten mit Kämpfern und Waffen zu unterstützen. Zudem wirft es ihm vor, seine Artillerie würde von jenseits der Grenze auf ukrainische Einheiten schießen. Moskau bestreitet dies.

Laut Kiew gilt die Waffenruhe rund um die Absturzstelle von Flug MH17 weiterhin. Die Regierung trat damit einer anderslautenden Mitteilung vom Vortag entgegen, in der es geheißen hatte, dass die Waffenruhe aufgehoben sei. Zuvor hatten die internationalen Experten wegen der anhaltenden Kämpfe die Untersuchung der Absturzursache und die Bergung der Opfer ausgesetzt.

Merkel telefoniert mit Poroschenko

Bundeskanzlerin Angela Merkel und der ukrainische Präsident Petro Poroschenko tauschten sich bereits am Donnerstag über die Krise im Osten der Ukraine aus. Beide Politiker forderten, dass es den internationalen Experten wieder ermöglicht werde, ihre Arbeit am Absturzort des malaysischen Passagierflugzeugs fortzusetzen, teilte die Bundesregierung mit.

Merkel und Poroschenko berieten außerdem darüber, wie die Kontaktgruppe aus Vertretern der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE), Russlands und der Ukraine in ihren Bemühungen um einen Waffenstillstand unterstützt werden könne.

Quelle: ntv.de, mli/dpa/AFP

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