Politik

Wikileaks: Er ist schon unterwegs Snowdens US-Pass jetzt ungültig

Snowden will den USA entkommen.

Snowden will den USA entkommen.

(Foto: AP)

Der Enthüller des US-Spähprogramms Prism, Snowden, beantragt Asyl in Ecuador. Laut Wikileaks ist er bereits auf dem Weg in seine neue Heimat - fraglich, ob das stimmt. Die USA annullieren Snowdens Pass.

Die Fahne von Ecuador.

Die Fahne von Ecuador.

(Foto: dpa)

Der von den USA gesuchte Geheimdienstspezialist Edward Snowden hat Asyl in Ecuador beantragt. Das teilte der ecuadorianische Außenminister Ricardo Patiño Aroca im Internet-Kurznachrichtendienst Twitter mit. Laut der Enthüllungsplattform Wikileaks befindet sich Snowden inzwischen auf dem Weg nach Ecuador. "Er ist über einen sicheren Weg unterwegs nach Ecuador, um Asyl zu bekommen", teilten die Wikileaks-Macher mit. Der 30-Jährige werde von Diplomaten und Rechtsexperten begleitet. Ob die Information stimmt oder nur ein Ablenkungsmanöver ist, ist aber offen.

Die USA jedenfalls forderten laut CNN Ecuador auf, Snowden kein Asyl zu gewähren. Washington habe auch Venezuela und Kuba gebeten, den 30-jährigen Geheimdienstspezialisten abzuweisen. Die Länder sollten Snowden ausweisen, falls er dort einreisen sollte. Zudem hätten die USA Snowdens Pass annulliert.

Snowden war nach immer neuen Enthüllungen über Lauschaktionen westlicher Geheimdienste von Hongkong kürzlich nach Moskau geflohen und hatte dort wohl den ecuadorianischen Botschafter getroffen. Von Hongkong aus hatte der frühere Mitarbeiter einer für den Geheimdienst NSA tätigen IT-Firma erstmals vor zwei Wochen massive Spionage der USA im Internet enthüllt und damit weltweit Empörung über die Geheimdienst-Praktiken ausgelöst. Vor seiner Abreise aus Hongkong legte er außerdem noch Dokumente über ein britisches Überwachungsprogramm im Internet sowie die Datenspionage von US-Diensten in China offen.

Snowden begibt sich mit seiner Bitte an Ecuador in die gleichen Hände wie der Wikileaks-Gründer Julian Assange. Assange, der in Schweden wegen einer Sexualstraftat vernommen werden soll, hat sich vor längerer Zeit in London in die ecuadorianische Botschaft geflüchtet. Die britische Regierung lässt ihn aber nicht nach Ecuador ausreisen. Wikileaks hatte vor geraumer Zeit zahllose Dokumente über die Aktivitäten von US-Geheimdienste und Diplomaten enthüllt.

Quelle: ntv.de, jmü/rts/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen