Politik

Streit um Seehofers Spitzenämter Söder lässt sich nicht abschieben

Hat wenig Interesse an Berlin: Bayerns Finanzminister Markus Söder.

Hat wenig Interesse an Berlin: Bayerns Finanzminister Markus Söder.

(Foto: picture alliance / dpa)

Die Pläne von Hort Seehofer, das Amt des bayerischen Landeschefs vom CSU-Parteivorsitz zu trennen, stoßen bei Markus Söder auf Gegenwehr: Der 49-Jährige soll selbst auf die Macht in München schielen - und kontert Seehofer nun mit dessen eigenen Worten.

Bayerns Finanzminister Markus Söder hat die von Ministerpräsident Horst Seehofer geplante Teilung der Ämter CSU-Parteivorsitz und bayerischer Regierungschef kritisiert. "Man kann zwar alles strategisch diskutieren, aber Horst Seehofer hat einmal selbst gesagt, dass die Kraft der CSU in der Vereinigung der beiden Ämter liegt", sagte Söder dem Bayerischen Rundfunk. "Das war in der Vergangenheit so, und das Modell hat auch ganz gut funktioniert."

Seehofer, der derzeit CSU-Chef und bayerischer Ministerpräsident ist, hatte am Wochenende angekündigt, im kommenden Jahr eines seiner Ämter aufgeben zu wollen. "Ich kann für die CSU nicht ewig den Libero machen", sagte er der "Bild am Sonntag". "Einmal soll ich die absolute Mehrheit in München holen und dann die bayerischen Interessen in Berlin durchsetzen." Welchen der beiden Posten er abgeben will, ließ Seehofer jedoch offen.

Söder gilt als parteiinterner Konkurrent Seehofers. Er soll Ambitionen auf den Posten des Ministerpräsidenten haben. Das will Seehofer aber angeblich unbedingt verhindern. Auch deshalb plane er, die beiden Spitzenämter zu trennen. Dann könne er Söder den Parteivorsitz überlassen - und ihn noch vor der nächsten Landtagswahl in Bayern im Herbst 2018 nach Berlin abschieben. Einen Wechsel in die Hauptstadt soll Söder aber ablehnen.

"Die Titanen der CSU"

Offiziell will der 49-Jährige keine Debatte um den Parteivorsitz führen. Das Amt des CSU-Parteichefs sei "das Ur-Amt von Franz-Josef-Strauß", sagte er dem Bayerischen Rundfunk. "Das ist das schwierigste und wichtigste Amt zugleich, das so große Namen wie Edmund Stoiber, Theo Waigel oder Horst Seehofer selbst innehatten. Das sind die Titanen der CSU."

Dieses Amt werde nur demjenigen anvertraut, der die Unterstützung der Parteibasis habe. "Von daher ist es falsch, jetzt über dieses Amt Personaldebatten zu führen", sagte Söder. "Ämter kommen auf einen zu. Man buhlt nicht danach."

Quelle: ntv.de, jug/AFP

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