Opposition appelliert an Beobachter Soldaten bombardieren Homs
25.12.2011, 12:52 Uhr
Rauch steigt über Homs auf.
(Foto: REUTERS)

Ein Amateur-Video zeigt durch Homs rollende Militärfahrzeuge.
(Foto: AP)
Die syrische Opposition fordert von den Beobachter der Arabischen Liga, sich nach Homs zu begeben. Hier scheint die Lage verzweifelt zu sein. Seit Tagen beschießen Regierungssoldaten die Rebellenhochburg. Viele Menschen sterben oder werden verletzt, einige weisen "Spuren von Folter auf".
Die syrische Opposition hat die Beobachter der Arabischen Liga aufgefordert, nach dem geplanten Beginn ihrer Mission am Montag die Stadt Homs zu besuchen. Die zentralsyrische Stadt, die eine Hochburg der Revolte gegen Präsident Baschar el Assad ist, werde von tausenden Soldaten belagert, teilte der syrische Nationalrat als wichtigste Oppositionsbewegung des Landes mit. Homs werde seit mehreren Tagen bombardiert. Der Nationalrat fordere deshalb die Beobachter der Arabischen Liga auf, "unverzüglich" in die belagerten Viertel von Homs zu fahren, hieß es in der Erklärung.
An diesem Sonntag wurden in Homs nach Angaben von Oppositionellen erneut mindestens drei Menschen getötet und etwa 30 verletzt. Mindestens zehn Häuser seien bei dem Dauerbeschuss durch Regierungstruppen zerstört worden, hieß es. Die Armee von Präsident Baschar al-Assad geht schon seit vielen Wochen massiv gegen die Demokratiebewegung in Homs vor. Aktivisten warnten bereits vor einem Massaker.
Am Samstag waren in Homs vier Zivilisten gestorben. Nach Angaben der Menschenrechtsgruppe wiesen sie "Spuren von Folter" auf. Die in London ansässige syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte forderte die Beobachter der Arabischen Liga bereits am Samstag auf, sich auch nach Homs zu begeben.
Mehr als 5000 Tote
In Syrien richtet sich seit Mitte März eine Protestbewegung gegen die autoritäre Führung des Landes. Bei der Unterdrückung der Revolte wurden nach Schätzungen der Vereinten Nationen seither getötet. Am Freitag erreichte der Konflikt eine neue Eskalationsstufe: Bei zwei zeitgleichen auf Gebäude der Sicherheitskräfte in Damaskus starben nach offiziellen Angaben 44 Menschen.
Am Donnerstag war bereits ein Vorausteam der Arabischen Liga in Damaskus eingetroffen. Die Diplomaten und Experten, zu denen auch arabische Militärs gehören, sollen den Abzug der syrischen Armee aus den Städten sowie die Freilassung von Regimegegnern überwachen. Damit soll das Blutvergießen beendet werden.
Quelle: ntv.de, AFP/dpa