Aigner und Rösler verfassen Brief Sorge um "Made in Germany"
24.08.2013, 14:06 Uhr"Made in Germany" gilt in zahlreichen Branchen weltweit seit Jahrzehnten als Nachweis besonders hoher Qualität. Umso größer ist die Sorge bei deutscher Wirtschaft und Politik, dass diese Warenkennzeichnung nach den Plänen der EU an Aussagekraft einbüßt.

Die ursprünglich negativ gedachte Warenkennzeichnung dient heute vielen Käufern als Gütesiegel.
(Foto: picture alliance / dpa)
Das Gütesiegel "Made in Germany" ist nach Einschätzung von Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) und Verbraucherschutzministerin Ilse Aigner (CSU) in Gefahr. In einem gemeinsamen Brief an die EU-Kommission fordern die beiden Ressortchefs nach einem Bericht der "Bild"-Zeitung eine Rücknahme der Reform der Ursprungskennzeichnung. Befürchtet wird, die Brüsseler Pläne könnten dazu führen, dass die Qualitätsbezeichnung faktisch ausgehöhlt werde - was insbesondere Deutschland beträfe.
So hatte bereits der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) Anfang August Kritik an den Vorschlägen der EU-Kommission geäußert. Dem hatte Brüssel vehement widersprochen. Zwar will die Kommission demnach das bisher freiwillige Herkunftssiegel zur Pflicht machen, Kriterien für die Bestimmung des Herkunftslandes sollten aber nicht geändert werden. Das Herkunftsland werde weiterhin durch das Land oder Gebiet bestimmt, wo ein Produkt die letzte erhebliche Änderung erfahren habe, hieß es damals.
Rösler und Aigner befürchten allerdings Nachteile für deutsche Produkte und den heimischen Wirtschaftsstandort. In dem Brief heißt es der Zeitung zufolge: "Wir werden alles tun, um dieses Markenzeichen zu erhalten. Deutschland als größtes Export- und Importland der EU mit seiner starken Vernetzung in die Weltwirtschaft wäre von den betreffenden Plänen der Kommission (...) ohne Zweifel besonders negativ betroffen.
Das Gütesiegel "Made in Germany" wurde ursprünglich als Herkunftsbezeichnung Ende des 19. Jahrhunderts als Schutz vor billiger deutscher Importware in Großbritannien eingeführt. Heute gilt die ursprünglich negativ gedachte Warenkennzeichnung bei vielen Käufern als Gütesiegel. Allerdings wurden auch Produkte aus der ehemaligen DDR wahlweise mit "Made in GDR" oder mit "Made in Germany"gekennzeichnet.
Quelle: ntv.de, awi/dpa