Über Korruptionsskandal gestolpert Spanische Ministerin tritt zurück
27.11.2014, 03:30 Uhr
Mato soll aus der Affäre finanziellen Nutzen gezogen haben.
(Foto: REUTERS)
Fünf Jahre sorgte der Korruptionsskandal in der Volkspartei von Spaniens Regierungschef Rajoy für Schlagzeilen. Der Ermittlungsrichter will 43 Verdächtige anklagen. Nun sorgt eine Ministerin für Aufsehen.
Die spanische Gesundheitsministerin Ana Mato hat wegen eines Korruptionsskandals innerhalb der Regierungspartei ihren Rücktritt angekündigt. Sie habe ihr Amt zur Verfügung gestellt, um Schaden von der Regierung und der konservativen Partido Popular (PP) abzuwenden, erklärte Mato. Mato wird in der Schmiergeldaffäre zwar nicht als Verdächtige geführt, sie soll aber von den mutmaßlichen Vergehen ihres Ex-Mannes Jesús Sepúlveda profitiert haben, als dieser Bürgermeister des Madrider Vororts Pozuelo de Alarcón war. Mato könnte in dem Prozess als Zeugin vorgeladen werden.
Ermittlungsrichter Pablo Ruz hatte in der sogenannten Gürtel-Affäre eine Liste mit 43 Beschuldigten vorgelegt, unter ihnen drei ehemalige Schatzmeister der PP, Luis Bárcenas, Álvaro Lapuerta und Ángel Sanchís. Ihnen wird vorgeworfen, im Zusammenhang mit der Vergabe lukrativer öffentlicher Aufträge Schmiergeld kassiert zu haben.
Mato stand auch wegen der Ebola-Infektion einer spanischen Pflegerin Ende September in der Kritik. Diese hatte sich in einer Klinik in Madrid mit dem Virus angesteckt, in der zwei spanische Missionare nach ihrer Rückkehr aus Westafrika an Ebola gestorben waren. Die Opposition warf der Ministerin damals vor, mit ungenauen Informationen zu dem Fall "Unsicherheit und Angst" in der Bevölkerung ausgelöst zu haben.
Quelle: ntv.de, ppo/AFP/dpa