Politik

Tea Party gewinnt an Einfluss Spitzen-Republikaner Cantor wirft hin

Eric Cantor, bisheriger Mehrheitsführer der Republikaner im US-Repräsentantenhaus, stellt sein Amt zur Verfügung.

Eric Cantor, bisheriger Mehrheitsführer der Republikaner im US-Repräsentantenhaus, stellt sein Amt zur Verfügung.

(Foto: picture alliance / dpa)

Bisher galt Eric Cantor als Kronprinz des ranghöchsten Republikaners John Boehner. Doch nun zieht der konservative Spitzenpolitiker die Konsequenzen aus der unerwarteten Niederlage gegen die Tea Party bei den Vorwahlen - und gibt sein Amt auf.

Der überraschende Sieg des Tea-Party-Kandidaten Dave Brat schockierte das konservative Establishment in den USA.

Der überraschende Sieg des Tea-Party-Kandidaten Dave Brat schockierte das konservative Establishment in den USA.

(Foto: ASSOCIATED PRESS)

Nach seiner überraschenden Niederlage bei den Vorwahlen stellt der bisherige Mehrheitsführer der Republikaner im US-Repräsentantenhaus, Eric Cantor, sein Amt zur Verfügung. Cantor kündigte an, am 31. Juli von dem Führungsposten zurückzutreten. Sein Abgeordnetenmandat wolle er aber bis zum Ende der aktuellen Legislaturperiode im Januar 2015 ausfüllen.

Cantor hatte in seinem Wahlkreis im Bundesstaat Virginia die parteiinterne Vorwahl gegen einen Herausforderer von der erzkonservativen Tea-Party-Bewegung verloren. Der bislang zweitmächtigste Republikaner im Repräsentantenhaus landete mehr als zehn Prozentpunkte hinter dem zuvor unbekannten Wirtschaftsprofessor Dave Brat, der nun bei der Kongresswahl am 4. November in dem Stimmbezirk gegen die Demokraten antritt.

Der Erfolg des Außenseiters schockierte das konservative Establishment, galt Cantor doch als möglicher Nachfolger des republikanischen Vorsitzenden des Repräsentantenhauses, John Boehner. Der 51-jährige Wahlverlierer sagte, für ihn sei es eine "gewaltige Ehre" gewesen, die Bürger seines Wahlkreises zu vertreten und in der parlamentarischen Führungsmannschaft seiner Partei mitzuwirken. Zu seinen Zukunftsplänen hielt sich Cantor bedeckt und erklärte, sich landesweit als "Verfechter" konservativer Politik einbringen und weiter für "die amerikanisch Mittelschicht kämpfen" zu wollen.

Nachfolgedebatte um Mehrheitsführer beginnt

Der Republikaner wies zugleich Kommentare in US-Medien zurück, die Bürger in seinem Stimmbezirk bei Richmond vernachlässigt und deswegen verloren zu haben. Trotz seiner Führungsaufgaben im Repräsentantenhaus sei er jede Woche in seinem Wahlkreis gewesen, sagte Cantor. "Ich glaube, wir haben alles gemacht, was wir konnten. Ich bin sehr stolz auf mein Team."

Außerdem versicherte er, seine Position beim konservativen Reizthema Zuwanderung nicht abgeschwächt zu haben. Herausforderer Brat hatte dem republikanischen Mehrheitsführer im Wahlkampf vorgeworfen, bei der von Präsident Barack Obama geforderten Einwanderungsreform auf Kompromisskurs zu gehen.

Als Favorit für die Nachfolge Cantors als Mehrheitsführer gilt die bisherige Nummer drei der Republikaner im Repräsentantenhaus, der kalifornische Abgeordnete Kevin McCarthy. Als sogenannter "Whip" (Einpeitscher) sorgt dieser derzeit dafür, die republikanischen Parlamentarier bei Abstimmungen auf Linie zu halten. "Wenn Kevin McCarthy sich entscheidet anzutreten, würde er einen hervorragenden Mehrheitsführer abgeben", sagte Cantor. "Ich werde mich mit meiner vollen Unterstützung hinter ihn stellen."

Quelle: ntv.de, cri/AFP

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen