Politik

Millionen an Anti-Terror-Einheit Staatengemeinschaft finanziert Sahel-Truppe

EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini

EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini

(Foto: imago/CTK Photo)

Um dem Terrorismus in Afrika entgegenzutreten, soll eine Eingreiftruppe gegründet werden. Insgesamt steckt die internationale Gemeinschaft über 400 Millionen Euro in die G5-Sahel-Truppe - zu wenig, um die Ziele der Sondereinheit langfristig zu finanzieren.

Die internationale Gemeinschaft stockt ihre Hilfe für die neue Militärtruppe zur Terror- und Schleuserbekämpfung in der Sahelzone deutlich auf 414 Millionen Euro auf. Bei einer Geberkonferenz in Brüssel sagte allein die Europäische Union zusätzliche 50 Millionen Euro zu, wie die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini nach einer Geberkonferenz in Brüssel berichtete. Vor der Konferenz waren die Hilfszusagen noch auf deutlich unter 300 Millionen Euro beziffert worden. Die EU werde die Unterstützung in Zukunft sogar noch verdoppeln.

"Das geht weit über unsere ursprünglichen Erwartungen hinaus", sagte Mogherini zu dem Ergebnis der Geberkonferenz. Die von den Ländern Burkina Faso, Mali, Mauretanien, Niger und Tschad aufgestellte Einheit mit rund 5000 Soldaten soll für Sicherheit in der Region sorgen und über die Bekämpfung von Schleuserbanden auch die illegale Migration von Afrika nach Europa eindämmen.

Auch Kanzlerin Angela Merkel sah die Konferenz als wichtiges Signal für den Kampf gegen Terrorismus und illegale Migration gewürdigt. Die geplante Eingreiftruppe sei ein "entscheidender Fortschritt", um die Sicherheit der fünf Länder zu gewährleisten. Es sei aber noch "sehr, sehr viel zu tun", betonte sie.

Finanzierung muss weitergehen

Im Idealfall soll die G5-Sahel-Truppe es zudem irgendwann einmal ermöglichen, die laufenden internationalen Militäreinsätze in der Region zu beenden. Deutschland beteiligt sich derzeit beispielsweise mit rund 1000 Soldaten am UN-Einsatz zur Stabilisierung Malis. Frankreich hat rund 4000 Soldaten im Einsatz, die den islamistischen Terror in der Sahelzone bekämpfen sollen.

Die G5-Staaten zeigten sich über die neuen Finanzzusagen erfreut, wiesen aber darauf hin, dass das Geld nicht ausreichen werde. Allein für den Aufbau der Truppe brauche es im ersten Jahr 423 Millionen Euro, sagte Nigers Präsident Mahamadou Issoufou, der derzeit Chef der G5-Staatengruppe ist. Im Anschluss würden dann jährlich 115 Millionen Euro pro Jahr für die laufenden Kosten benötigt.

Quelle: ntv.de, mba/dpa/AFP

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