Politik

ISAF-Soldaten töten Zivilisten Steinmeier in Afghanistan

Außenminister Frank-Walter Steinmeier hat Afghanistan die weitere Unterstützung Deutschlands bei Aufbau und Reform von Armee und Polizei zugesichert. Die Sicherheitslage in Afghanistan habe sich im vergangenen Jahr verschlechtert und die Aggressivität der im Süden des Landes aktiven aufständischen Kräfte sei größer geworden, sagte Steinmeier in einer von Deutschland aufgebauten Ausbildungsstätte für die afghanische Armee in Kabul. Aus diesem Grund müsse die Ausbildung von Soldaten und Polizisten in Afghanistan forciert werden. Die Internationale Gemeinschaft und Deutschland stünden dabei fest an der Seite Afghanistans, sagte Steinmeier.

Steinmeier eröffnete mit Afghanistans Verteidigungsminister Abdel Rahim Wardak auf dem Schulungsgelände im Stadtzentrum Kabuls ein neues Unterkunftsgebäude für 160 Kursteilnehmer, die dort unter anderen in den Bereichen Kfz-Wartung und Nachschubversorgung ausgebildet werden. Die Kosten beliefen sich auf 600.000 Euro, die Bauzeit auf sieben Monate. Im kommenden Jahr soll außerhalb Kabuls ein weiterer Standort der Logistik-Schule entstehen.

"Unnötiger Vorfall"

Soldaten der Internationalen Schutztruppe ISAF haben in der südafghanischen Provinz Helmand vier Zivilisten erschossen. Drei weitere Zivilisten seien verletzt worden, teilte die NATO-geführte ISAF mit. Der Wagen der Zivilisten sei auf eine Kontrollstelle zugefahren, und der Fahrer habe trotz Aufforderung und Warnschüssen nicht gestoppt. Die Soldaten hätten dann aus Angst vor einem Angriff Aufständischer auf das Fahrzeug geschossen.

Die ISAF bedaure diesen "unnötigen Vorfall" zutiefst, zu dem die leichtsinnigen Handlungen des Fahrers geführt hätten, teilte die ISAF mit. Der Vorfall werde untersucht. Zivile Opfer bei Militäroperationen in Afghanistan sorgen für zunehmenden Unmut in der Bevölkerung.

Quelle: ntv.de

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