Finanzminister im Glück Steuereinnahmen sprudeln
21.08.2008, 12:32 UhrDie Steuereinnahmen von Bund und Ländern sind in den ersten sieben Monaten des laufenden Jahres erneut kräftig gestiegen. Das Aufkommen von Januar bis Juli erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 5,8 Prozent, wie aus dem Monatsbericht des Bundesfinanzministeriums hervorgeht. Für Juli ergibt sich eine Steigerungsrate von 5,6 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Einen besonders hohen Zuwachs gab es bei der Lohnsteuer: Hier lagen die Einnahmen im Juli 2008 um 9,1 Prozent höher als Juli des vergangenen Jahres.
Damit sei es "sehr wahrscheinlich", dass das vom Arbeitskreis Steuerschätzung im Mai für das Gesamtjahr 2008 prognostizierte Ergebnis übertroffen werde, sagte ein Steuerschätzer dem "Handelsblatt". Die Experten hatten demnach mit einem Einnahmeplus von drei Prozent auf 554,4 Milliarden Euro gerechnet.
1,6 Milliarden nachgezahlt
Der Kampf gegen Steuerhinterziehung bringt für den Fiskus unterdessen jährlich Milliardensummen. "Allein im Jahr 2007 wurden 1,6 Milliarden Euro infolge des Einsatzes der Steuerfahndung als Nachzahlung festgesetzt", schreibt Finanzstaatssekretär Jörg Asmussen im Vorwort zum aktuellen Monatsbericht seines Ministeriums.
Der Blick in die Steuerstrafsachenstatistik zeige, wie notwendig eine effektive Missbrauchsbekämpfung sei, um Steuergerechtigkeit und stabile Staatsfinanzen zu sichern. Zudem sorge allein die Existenz einer Steuerfahndung dafür, dass potenzielle Steuerhinterzieher abgeschreckt und verunsichert würden. "Steuerhinterziehung ist eben kein Kavaliersdelikt, sondern ein strafbarer Betrug an allen ehrlichen Bürgerinnen und Bürgern", so Asmussen.
Experten schätzen, dass dem Fiskus jährlich rund 30 Milliarden Euro durch Steuerhinterziehung entgehen. Genaue Zahlen dazu gibt es allerdings nicht.
Neue Nummer
Die Einführung einer einheitlichen persönlichen steuerlichen Identifikationsnummer für Bürger in Deutschland stellt laut Asmussen einen wichtigen Schritt hin zu einer effizienteren und moderneren Steuerverwaltung dar. Die Zusammenführung der verschiedenen Nummernsysteme für Einkommensteuer, Kindergeld und Zulagen zu einer einzigen Identifikationsnummer bringe für die Finanzverwaltung wie für die betroffenen Bürger Verbesserungen und Erleichterungen.
Die neuen Nummern werden derzeit mit einer der größten Versandaktionen in der Geschichte Deutschlands an den Empfänger gebracht. Weit über 80 Millionen Briefe mit einem Gesamtgewicht von über 1000 Tonnen müssten im Zuge dessen verschickt werde.
Quelle: ntv.de