Politik

Zu wenig Geld für Energiekosten Strompreise hängen Hartz-IV-Satz ab

Im Schnitt steigen die Strompreise zum Jahreswechsel um 5,5 Prozent.

Im Schnitt steigen die Strompreise zum Jahreswechsel um 5,5 Prozent.

(Foto: picture alliance/dpa)

Alleinstehende Hartz-IV-Empfänger erhalten im neuen Jahr acht Euro mehr pro Monat. Ihre Energiekosten können sie damit aber nicht bezahlen: Viele Stromversorger ziehen ihre Preise sehr viel deutlicher an.

Der Hartz-IV-Regelsatz steigt im neuen Jahr leicht an - die höheren Kosten für Strom kann er dadurch aber nicht abdecken. Wie das Vergleichsportal Check 24 mitteilt, müssen alleinstehende Empfänger von Arbeitslosengeld II im neuen Jahr durchschnittlich 93 Euro mehr für Strom ausgeben, als der Regelsatz dafür vorsieht. "Trotz der Erhöhung des Hartz-IV-Regelbedarfs vergrößert sich die Lücke zwischen Energiepauschale und den tatsächlichen Stromkosten für Hartz-IV-Empfänger", erklärt der Check-24-Energieexperte Lasse Schmid.

Alleinstehende Hartz-IV-Empfänger erhalten 2020 acht Euro mehr im Monat - insgesamt sind es 432 Euro. Davon sind 38,32 Euro als Pauschale für Wohnen, Energie und Wohninstandhaltung vorgesehen. Nach Angaben von Check 24 kosten 1500 Kilowattstunden Strom in der Grundversorgung aber im Schnitt 46,08 Euro. Es fehlen pro Monat im Schnitt also knapp acht Euro.

Dem Vergleichsportal zufolge haben 533 Stromgrundversorger zum Jahreswechsel ihre Preise angehoben oder angekündigt, dies zu tun. Im Schnitt steigen die Preise um 5,5 Prozent. Ein Musterhaushalt mit einem Verbrauch von 4000 Kilowattstunden muss demnach mit Mehrkosten von durchschnittlich 71 Euro pro Jahr rechnen.

Die Welle der Preiserhöhungen ist damit wohl noch nicht vorbei: Das Vergleichs- und Vermittlungsportals Verivox hatte Ende Dezember gemeldet, dass im Jahresverlauf weitere Steigerungen folgen werden. Als Grund gaben die Versorger gestiegene Umlagen und Netzgebühren an. Die EEG-Umlage, über die der Ausbau der erneuerbaren Energien finanziert wird, ist zum Jahreswechsel um rund 5 Prozent auf 6,756 Cent je Kilowattstunde gestiegen. Sie macht damit rund ein Fünftel des gesamten Strompreises aus.

Quelle: ntv.de, chr/AFP

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