Eindringen abgewehrt Taliban greifen NATO-Basis an
23.05.2010, 11:21 UhrBei einem Raketen-Angriff auf den wichtigsten Stützpunkt der Internationalen Schutztruppe ISAF in Afghanistan werden mehrere NATO-Soldaten und Zivilisten verletzt. Die Taliban versuchen auch, in den Stützpunkt Kandahar einzudringen.

Taliban-Angriff auf Basis Kandahar: ISAF-Angehörige warten in einem Schutzraum auf Entwarnung.
(Foto: REUTERS)
Aufständische haben den größten und wichtigsten Stützpunkt der Internationalen Schutztruppe ISAF im umkämpften Süden Afghanistans angegriffen. Bei der Raketen- und Granatenattacke auf die Basis in Kandahar wurden mehrere NATO-Soldaten und Zivilisten verletzt, teilte das Militärbündnis mit. Mehrere Rebellen hätten anschließend versucht, von Norden her in den Stützpunkt einzudringen. Entgegen ersten Berichten seien aber keine Taliban in die Basis eingedrungen.
Der Stützpunkt Kandahar ist ein wichtiger Flugplatz der internationalen Truppen. Er liegt am Rande der Stadt Kandahar, der drittgrößten des Landes.
Angriff auf Basis Bagram
Erst am Mittwoch hatten zwischen 30 und 40 Taliban einen der wichtigsten Stützpunkte der US-geführten Truppen in Afghanistan mit Raketen und Granaten angegriffen. Die Attacke auf die Basis Bagram, in der überwiegend US-Soldaten stationiert sind, dauerte mehrere Stunden. Dabei wurden neun US-Soldaten verletzt und ein ziviler Mitarbeiter aus den USA getötet. Ebenso starben nach Angaben der NATO 16 Taliban-Kämpfer. Einen Tag zuvor hatte ein Selbstmordattentäter der Taliban einen Nato-Militärkonvoi in der Hauptstadt Kabul angegriffen. Dabei starben zwölf afghanische Zivilisten und sechs Nato-Soldaten.
Frankreich hatte darüber hinaus mitgeteilt, ein französischer und ein niederländischer Soldat sowie ein afghanischer Übersetzer seien durch einen Sprengsatz ums Leben gekommen. Ort und Zeitpunkt nannte die Regierung nicht.
Offensive der Taliban?
Die Angriffe markieren möglicherweise die von den Taliban für den 20. Mai angekündigte Offensive gegen die afghanische Regierung sowie ausländische Truppen und Diplomaten. Die Extremisten wurden nach westlichen Angaben durch die Festnahme mehrerer Anführer zu Beginn des Jahres in Pakistan geschwächt.
Quelle: ntv.de, rts/AFP