Pakistans Premier war das Ziel Taliban schießen Diplomatenhelikopter ab
08.05.2015, 14:02 Uhr
Der Anschlag galt dem pakistanischen Premier Sharif.
(Foto: dpa)
Pakistans Premier Sharif lädt Diplomaten und Journalisten zu einer Zeremonie. Drei Hubschrauber machen sich auf den Weg, einer von ihnen stürzt ab. Unter den Toten ist auch der norwegische Botschafter. Die Taliban hatten eigentlich den Premier im Visier.
Nach dem Absturz eines Helikopters in Pakistan mit ausländischen Diplomaten an Bord haben die Taliban erklärt, den Militärhubschrauber abgeschossen zu haben. Der Hubschrauber sei in der nordwestlichen Region Gilgit-Baltistan "mit einer Flugabwehrrakete" abgeschossen worden, hieß es in einer E-Mail des Taliban-Sprechers Mohammed Khorasani. Eigentlich hätten die Taliban mit dem Anschlag, bei dem die Botschafter Norwegens und der Philippinen getötet wurden, Pakistans Premierminister Nawaz Sharif töten wollen.
Bei dem Absturz wurden nach Angaben der pakistanischen Armee außer den beiden Diplomaten auch die Ehefrauen der Botschafter Malaysias und Indonesiens sowie die beiden Piloten getötet. Das Bekenntnis der Taliban wurde von offizieller Seite zunächst nicht bestätigt, die Region gilt nicht als Hochburg der Islamistengruppe.
Premierminister Sharif befand sich nach Angaben seines Büros zu dem Zeitpunkt tatsächlich auf dem Weg nach Gilgit-Baltistan. Der Sender Geo TV berichtete ebenfalls, auch Sharifs Hubschrauber habe sich zur Zeit des Unglücks in der Luft befunden. Der Premier sei nach dem Absturz nach Islamabad zurückgekehrt und dort sicher gelandet.
Schule war geschlossen
Laut der Armee waren insgesamt drei Hubschrauber mit Diplomaten und Journalisten an Bord auf dem Weg in die Region, als einer von ihnen im Naltar-Tal abstürzte und auf einer Schule aufschlug. Diese war jedoch zum Zeitpunkt des Unglücks geschlossen.
Die Delegationen sollten während eines dreitägigen Besuchs in Gilgit-Baltistan Projekte besuchen und sich dort mit Sharif treffen. Laut der Armee wurden auch die Botschafter Polens und der Niederlande bei dem Absturz verletzt. Sharif drückte sein Mitgefühl aus und rief einen Tag der Trauer aus.
Quelle: ntv.de, ppo/AFP/dpa