Politik

Anschlag bei Hagel-Besuch in Kabul Taliban senden "Botschaft"

Die Taliban bekannten sich umgehend zu dem Anschlag.

Die Taliban bekannten sich umgehend zu dem Anschlag.

(Foto: dpa)

Bei seinem Überraschungsbesuch in Kabul bekommt der neue US-Verteidigungsminister Hagel erstmals zu spüren, mit wem er es in dem krisengeschüttelten Land zu tun hat: Die Taliban verüben einen Anschlag und wollen diesen als ein Zeichen verstanden wissen.

In der afghanischen Hauptstadt Kabul sind am Samstag während des Besuchs des neuen US-Verteidigungsministers Chuck Hagel bei einem Selbstmordanschlag mindestens neun Menschen getötet worden. Bei den Toten handele es sich um Zivilisten, sagte ein Ministeriumssprecher. 13 Menschen seien verletzt worden, darunter zwei Sicherheitskräfte.

Nach offiziellen Angaben explodierte ein Sprengsatz vor dem afghanischen Verteidigungsministerium und traf eine Schlange vor dem Gebäude wartender Menschen. Die Bombe detonierte 30 Meter vom Tor des Ministeriums entfernt. Im Anschluss kam es zu einem Schusswechsel.

US-Verteidigungsminister Hagel habe sich nicht in der Nähe befunden, sagte ein Sprecher der internationalen Isaf-Truppe. Nach Auskunft eines US-Militärvertreters hielt sich der Minister an einem sicheren Ort in einem Isaf-Gebäude auf.

Zu dem Anschlag bekannten sich umgehend die radikal-islamischen Taliban. In einer Erklärung bezeichneten sie das Attentat als "Botschaft" an Hagel, auch wenn sie betonten, der Anschlag habe nicht Hagel selbst gegolten.

Hagel war am Abend zu einem nicht angekündigten Besuch in Afghanistan eingetroffen. Neun Tage nach seiner Vereidigung landete er in Kabul zu Gesprächen über den Abzug der internationalen Truppen bis Ende 2014.

Quelle: ntv.de, dpa/AFP/rts

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