Politik

"Reine Vorsichtsmaßnahme" Terrorverdacht nicht bestätigt

Polizisten gehen Streife: In Bonn haben sich viele Menschen zum Deutschlandfest versammelt.

Polizisten gehen Streife: In Bonn haben sich viele Menschen zum Deutschlandfest versammelt.

(Foto: dpa)

Wegen des Verdachts der illegalen Waffenbeschaffung und der "Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Straftat" nimmt die Polizei vier mutmaßliche Islamisten in Nordrhein-Westfalen und Hessen fest. Wie Polizeisprecher Möllers bei n-tv sagt, besteht nach den Ermittlungen kein Terrorverdacht gegen diese Personengruppe mehr.

Der Terrorverdacht gegen vier vorläufig festgenommene Männer in Bonn und Offenbach hat sich nicht bestätigt. Das sagte der Kölner Polizeisprecher Carsten Möllers bei n-tv. Es bestehe "kein konkreter Terrorverdacht" mehr gegen diese Personengruppe. Die Festnahmen seien als Vorsichtsmaßnahme erfolgt.

Bundespräsident Wulff hat in Bonn zu einem Kinderfest eingeladen.

Bundespräsident Wulff hat in Bonn zu einem Kinderfest eingeladen.

(Foto: REUTERS)

Zuvor hatte das Polizeipräsidium Köln mitgeteilt, es habe Hinweise gegeben, dass sich die in Deutschland geborenen Männer im Alter zwischen 22 und 27 Jahren Schusswaffen beschafft hätten. Der Verdacht lautete auf "Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Straftat". Daraufhin seien drei Männer im Raum Bonn und einer in Offenbach festgenommen worden. Bei Wohnungsdurchsuchungen seien aber keine Schusswaffen oder andere gefährliche Gegenstände gefunden worden.

Der Offenbacher wurde wenig später wieder freigelassen. Auch für die anderen drei kündigten Polizei und Staatsanwaltschaft am Abend die Freilassung an. Allerdings sollten sie wegen des Einheitsfestes erst nach Ablauf der maximal möglichen Ingewahrsamnahme gegen Mitternacht freikommen und dann weiter beobachtet werden.

Kein Zusammenhang mit Einheitsfeiern

Auch diese Familie aus Libyen feiert mit.

Auch diese Familie aus Libyen feiert mit.

(Foto: dapd)

Zuvor waren Berichte, wonach die Festnahmen im Zusammenhang mit den Einheitsfeiern erfolgten, zurückgewiesen worden. Wenn es konkrete Hinweise auf einen Anschlag in Bonn oder anderswo gegeben hätte, wäre die Bundesanwaltschaft zuständig, sagte der Polizeisprecher. Ein Sprecher der Bundesanwaltschaft in Karlsruhe sagte dazu, es gebe weder Hinweise darauf, dass die Männer einer terroristischen Vereinigung angehörten noch Anhaltspunkte für eine konkrete Anschlagsvorbereitung.

Nordrhein-Westfalen hat derzeit den Vorsitz im Bundesrat und richtet daher turnusgemäß das Fest zum Nationalfeiertag aus. Beim Deutschlandfest am Montag in Bonn werden unter anderem Bundespräsident Christian Wulff und Bundeskanzlerin Angela Merkel erwartet.

Parallel feiert das Bundesland NRW seinen 65. Geburtstag.

Parallel feiert das Bundesland NRW seinen 65. Geburtstag.

(Foto: dapd)

In der früheren Bundeshauptstadt feiern hunderttausende Menschen noch bis zum Montag den Tag der Deutschen Einheit sowie den NRW-Tag. In Bonn findet am Montag die zentrale Einheitsfeier statt. Die Bonner Polizei betonte, die Sicherheit auf dem Fest habe höchste Priorität. "Es gibt keinerlei konkrete Gefährdungshinweise", sagte Polizeisprecher Harry Kolbe. Die Festnahmen zeigten, wie gut die Zusammenarbeit der Polizeibehörden funktioniere. "Von Beginn an standen die Polizeibehörden Köln und Bonn in enger Abstimmung."

Vor dem 10. Jahrestag der Anschläge vom 11. September hatte die Berliner Polizei zwei Terrorverdächtige festgenommen, die weiter in Untersuchungshaft sind. Die beiden Männer arabischer Herkunft sollen Chemikalien für den Bombenbau gekauft haben. Die Sicherheitsbehörden haben nach Schätzungen mehr als 200 Islamisten in Deutschland im Visier, von denen eine Terrorgefahr ausgehen könnte.

Quelle: ntv.de, hdr/dpa/rts

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen