Politik

60.000 US-Dollar für einen Kaffee Trump-Kinder versteigern Treffen mit Ivanka

Ivanka Trump.

Ivanka Trump.

(Foto: REUTERS)

Immer wieder fällt die künftige "First Family" durch eine Vermischung von Politik und Persönlichem auf. Auch in einer neuen Charity-Aktion gelingt diese Trennung nicht sauber.

Interessierte können neuerdings ein Treffen mit der Tochter des künftigen US-Präsidenten Donald Trump ersteigern. Bei der Online-Auktion "Enjoy Coffee with Ivanka Trump in NYC or DC", die von dem Unternehmen "Charitybuzz" angeboten wird, bieten Privatleute Geld für ein Kaffeetrinken mit Ivanka Trump - in New York oder in Washington. Die Einnahmen der wohltätigen Versteigerung gehen an eine Stiftung, die von Ivankas Bruder Eric geleitet wird. Sie sollen einer Kinderklinik in Tennessee zur Verfügung gestellt werden.

Trotz des wohltätigen Zwecks der Versteigerung, stößt die Aktion auf viel Kritik. Beobachter befürchten insbesondere, dass ein solches Treffen nicht allein privater Natur sein wird. Vielmehr könnte Ivanka Trump auf Personen treffen, die durch sie Einfluss in der US-amerikanischen Politik ausüben möchten. Dafür spricht auch die Liste der Personen, die es durch ihre Gebote in den engeren Kreis der Kandidaten geschafft haben.

Wie die "New York Times" berichtet, befindet sich beispielsweise unter ihnen ein Londoner Investment-Banker. Er soll fast 60.000 US-Dollar für das Treffen geboten haben. Als Grund für seine Teilnahme gab er an, Einsicht in die Präsidentenfamilie erhalten zu wollen: "In meiner Branche sprechen wir naturgemäß mit verschiedenen Regierungen, Politikern und Abgeordneten auf der Welt". So habe es erst kürzlich ein Gespräch mit dem argentinischen Präsidenten gegeben. Unter den weiteren Kandidaten befinden sich der Eigentümer einer Tex-Mex-Restaurantkette aus Houston, der laut eigenen Angaben Einfluss auf Trumps Einwanderungspolitik nehmen möchte, sowie ein Immobilienunternehmer.

Obamas praktizierten strenge Trennung

Problematisch erscheint dies insbesondere im Hinblick auf den ungewöhnlichen Einfluss, den die Trump-Kinder auf die aktuelle Regierungsbildung nehmen. So nahmen Ivanka Trump und ihr Mann Jared Kushner vor kurzem an offiziellen Treffen zwischen dem künftigen US-Präsidenten und Wirtschaftsgrößen aus der Technologiebranche sowie dem japanischen Premierminister teil. Insbesondere der erfolgreiche Bauunternehmer Kushner soll großen Einfluss auf Trumps Entscheidungen haben und als Strippenzieher im Hintergrund fungieren. Nach Trumps Wahlerfolg wurde dies insbesondere an der Personalie Chris Christie deutlich. Der Gouverneur von New Jersey musste seinen Posten als Leiter des Übergangsteams wohl aufgrund einer persönlichen Fehde mit Trumps Schwiegersohn räumen.

Auch ist es nicht das erste Mal, dass die Trump-Familie wegen der Vermischung von Politik und Wirtschaft in die Kritik gerät. Unter anderem nutzte Ivanka Trumps Schmuckfirma einen öffentlichen Interview-Auftritt der 35-Jährigen nach der US-Wahl um Werbung für ein 10.800 Dollar teures Armband zu machen. In der Administration vom scheidenden Barack Obama hatte es eine sehr strikte Trennung dieser Bereiche gegeben. Um schon keinen falschen Anschein zu erwecken, hatten der Präsident und die First Lady stets jede Art von Spenden abgelehnt und ihr öffentliches Amt auch nicht dafür genutzt, Spenden für wohltätige Zwecke zu akquirieren.

Auch bei den Trumps könnte es bald eine Abkehr von diesen Praktiken geben: So sagte Eric Trump, dessen Stiftung von der Versteigerung profitieren soll, das Projekt könne als Reaktion auf die Vorwürfe bald wieder abgeschafft werden - nur zehn Tage nach seinem Start.

Quelle: ntv.de, lou

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