Politik

Kritik und Belustigung Trump sendet Hispanics "Liebeserklärung"

(Foto: AP)

Seit Donald Trump mexikanische Einwanderer als Vergewaltiger und Kriminelle bezeichnet hat, ist sein Stand bei den hispanischen US-Wählern schlecht. Das versucht er, mit einer Offensive in den sozialen Netzwerken zu bessern. Doch der Versuch geht nach hinten los.

Der voraussichtliche Präsidentschaftskandidat der US-Republikaner, Donald Trump, hat mit einer Liebeserklärung an hispanische Wähler für Kritik und Belustigung gesorgt. Trump wünschte seinen Anhängern auf Twitter und Facebook am Donnerstag einen "Fröhlichen 5. Mai!", das ist ein Feiertag in Mexiko. Dazu stellte er ein Foto von sich selbst mit einem breiten Grinsen im Gesicht und einem Taco-Salat vor sich auf dem Schreibtisch. "Die besten Taco-Bowls gibt es im Trump Tower Grill. Ich liebe Hispanics!", schrieb er dazu.

Die demokratische Präsidentschaftsbewerberin Hillary Clinton zitierte bei Twitter umgehend die abfällige Äußerung des Immobilienmilliardärs über mexikanische Einwanderer. Auf Spanisch kritisierte die Ex-Außenministerin zudem die "unverantwortlichen" außenpolitischen Pläne Trumps. Die frühere Miss West Virginia, Andrea Mucino, hielt Trump auf Facebook vor, dass der am Donnerstag gar keinen Taco im Trump Tower in New York gegessen haben könne, weil er bei einer Veranstaltung in ihrem Bundesstaat gewesen sei. Überdies hielt sie fest, dass Trump auf dem Foto "dieselbe Gesichtsfarbe wie der Taco" habe.

Janet Murguía, Präsidentin der größten Latino-Vereinigung NCLR sagte der "New York Times": "Wir fallen zurück in Tage, als Politiker dachten, alles was sie tun müssten, um unsere Stimme bekommen, ist, einen Taco zu essen oder einen Sombrero zu tragen." Inzwischen sei jedoch 2016 und diese Tage seien lange vorbei.

Umfragewerte eindeutig

Trump hatte erst am Mittwoch im Fernsehsender NBC über Hispanics gesagt: "Sie werden alle ausgewiesen." Der populistische Milliardär ist nach seinen Angriffen auf Muslime, Mexikaner und andere Ausländer äußerst unbeliebt bei Latinos. Laut einer CBS-Umfrage aus dem April lehnen ihn 82 Prozent der hispanischen Wähler ab. lediglich 8 Prozent finden ihn gut. Clinton hat dagegen eine große Anhängerschaft unter Hispanics.

Trump hatte im Sommer mexikanische Einwanderer als Vergewaltiger und Kriminelle bezeichnet. Eine seiner zentralen Wahlkampf-Ankündigungen ist der Bau einer Mauer an der Südgrenze der USA, für die allerdings Mexiko zahlen soll. Ihm ist die republikanische Präsidentschaftskandidatur sicher, nachdem seine letzten verbliebenen Rivalen in dieser Woche ausgestiegen waren.

Quelle: ntv.de, sba/AFP

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