Wegen zu hoher Kosten Trump will keine Transgender beim US-Militär
26.07.2017, 16:56 Uhr
Donald Trump untermauert noch einmal das Verbot für Transgender bei den US-Streitkräften. Als Gründe nennt er die mit der sexuellen Identität verbundenen Kosten für das Gesundheitssystem.
US-Präsident Donald Trump will Transgender vom Militärdienst ausschließen. Dies habe er nach Gesprächen mit Generälen und Militärexperten entschieden, teilte Trump über Twitter mit. Das Militär müsse sich auf den "entscheidenden und überwältigenden Sieg" konzentrieren und könne nicht mit den "enormen medizinischen Kosten" belastet werden, die andernfalls entstehen würden, fügte er hinzu.
In der US-Armee gilt allerdings schon ein Transgender-Verbot. Unter Trumps Vorgänger Barack Obama wurde lediglich angeordnet, dieses Verbot mit Wirkung zum 1. Juli dieses Jahres aufzuheben. Das Pentagon hatte diesen Termin dann zu Beginn des Monats bereits provisorisch aufgehoben.
Studie: Kosten und Auswirkungen gering
Laut einer Studie der Rand Corporation aus dem Jahr 2016 liegt die Zahl der Transgender, die innerhalb der US-Streitkräfte dienen, zwischen 1320 und 6630. Die Studie kommt zu der Schlussfolgerung, dass sie nur einen "minimalen Einfluss" hätten. Die Gruppe der Transgender ist in der 1,3 Millionen Mitglieder starken Armee eben sehr klein, so die Begründung. Sollten sie ihre sexuelle Identität öffentlich machen, droht ihnen der Ausschluss vom Militär.
Auch die Kosten, die Transgender verursachen, schätzt die Rand Corporation als verhältnismäßig niedrig ein. Bei geschätzten 55 bis 270 Fällen, die sich einer Hormonbehandlung oder einer Geschlechtsumwandlung unterziehen, würden die Kosten ein Volumen von 2,4 Millionen bis 8,4 Millionen Dollar des Gesundheitssystems in Anspruch nehmen - 2015 lagen die Ausgaben für "Health Care" bei 3,2 Milliarden Dollar.
Transgender ist ein Oberbegriff für Menschen, die sich im falschen Körper geboren fühlen und solche, die sich keinem eindeutigen Geschlecht zuordnen können. Schwulen und Lesben steht die US-Armee jedoch seit 2011 offen.
Quelle: ntv.de, mba/AFP/dpa