Festnahme nach Todesdrohung Tucson-Opfer verliert Nerven
16.01.2011, 10:31 UhrDie Wunden des Attentats von Tucson in den USA sind noch längst nicht verheilt. Ein 63-Jähriger, der bei dem Angriff verletzt wurde, rastet in einer Fernsehdiskussion aus und bedroht einen Politiker der Tea Party. Derweil verläuft der Heilungsprozess der Abgeordneten Giffords gut. Die 40-Jährige kann wieder selbstständig atmen.

Auf einer Waffen-Schau, die nur wenige Tage nach dem Attentat in Tucson stattfand, können die Besucher für die Opfer spenden.
(Foto: REUTERS)
In den USA ist ein Opfer des Attentats von Tucson nach Drohungen gegen einen Politiker festgenommen worden. Der 63-Jährige habe den Chef der konservativen Tea-Party-Bewegung in Tucson mit den Worten "Du bist so gut wie tot" angebrüllt, teilte die Polizei mit. Der Mann drohte dem Politiker während der Aufzeichnung einer TV-Sendung, in der der blutige Anschlag vom vergangenen Wochenende aufgearbeitet werden sollte, und musste sich daraufhin psychiatrisch untersuchen lassen.
Als der Tea-Party-Politiker erklärte, dass Waffenrechtsdiskussionen erst nach den Trauerfeiern für die Todesopfer geführt werden sollten, habe der Mann die Beherrschung verloren und Humphrie beschimpft. Er sei daraufhin von der Polizei festgenommen worden. Ihm würden Beleidigung und ordnungswidriges Verhalten vorgeworfen.
Dem 63-Jährigen war bei dem Angriff auf die US-Kongressabgeordnete Gabrielle Giffords ins Knie geschossen worden. Sechs Menschen starben, 13 wurden durch den 22-jährigen Schützen verletzt. Die Tat hat in den USA eine Debatte ausgelöst, ob der mitunter harsche Ton in der Politik mit ein Grund für das Handeln des Täters gewesen sein könnte.
Giffords atmet selbstständig
Der Zustand der schwerverletzten Giffords hat sich weiter verbessert. Wie die Ärzte der Universitätsklinik in Tucson nach Berichten des Senders CNN mitteilten, konnte die Maschine zur künstlichen Beatmung abgestellt werden.
Die 40-Jährige atme nun selbsttätig durch einen Luftröhrenkatheter. Außerdem werde die Politikerin jetzt über eine Magensonde ernährt. Insgesamt verlaufe die Genesung der Abgeordneten "nach Plan", hieß es weiter.
Quelle: ntv.de, dpa/AFP/rts