Politik

Suche nach PKK-Kämpfern in Nordirak Türkische Armee marschiert ein

Kurdische Rebellen töten im türkischen Grenzgebiet zum Irak mindestens 24 türkische Soldaten und Polizisten. Ministerpräsident Erdogan sagt wegen des Angriffs einen geplanten Besuch in Kasachstan ab und schickt stattdessen Armeeeinheiten auf der Suche nach PKK-Kämpfern in den Nordirak.

Immer wieder überschreiten türkische Truppen die Grenze mit dem Segen des Irak zum Nachbarland.

Immer wieder überschreiten türkische Truppen die Grenze mit dem Segen des Irak zum Nachbarland.

(Foto: picture alliance / dpa)

Türkische Truppen sind auf der Jagd nach kurdischen Rebellen in den Nordirak einmarschiert. Wie kurdische Medien meldeten, überschritten türkische Kommandoeinheiten von der Größe eines Bataillons die Grenze. Am Vorabend hatten kurdische Rebellen bei Angriffen auf türkische Militärposten an der Grenze zum Irak 24 Soldaten getötet. Betroffen war unter anderem die Stadt Cukurca, von wo aus türkische Einheiten nun in den Irak vorstießen.

Die abgestimmten Angriffe sollen von mehreren bewaffneten Gruppen der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) ausgeführt worden sein. Beobachtern zufolge handelte es sich bei den Angriffen um die schwersten Verluste für die türkische Armee, seitdem die PKK im Jahr 1984 den bewaffneten Kampf gegen den türkischen Staat aufnahm.

Die türkische Regierung hat in den vergangenen Wochen wiederholt mit einem in den Nordirak gedroht, um dort gegen Stützpunkte kurdischer Rebellen vorzugehen. Zuletzt war die türkische Armee im Februar 2008 mit mehreren tausend Soldaten im Nordirak einmarschiert.

Die PKK wird von der Türkei, der EU und den USA als Terrororganisation eingestuft. Sie kämpft seit Anfang der 1980er Jahre für Unabhängigkeit oder größere Autonomie der Kurdengebiete in der Türkei. Kurdische Organisationen beklagen eine systematische Diskriminierung ihrer Volksgruppe durch den türkischen Staat. In dem Konflikt starben bislang rund 45.000 Menschen.

Quelle: ntv.de, AFP/dpa/rts

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