Politik

20.000 Zivilisten eingeschlossen UN fordern Waffenruhe für Rakka

Augenzeugen zufolge wurden bei Luftangriffen in den vergangenen Tagen in Rakka zahlreiche Menschen getötet und verschüttet.

Augenzeugen zufolge wurden bei Luftangriffen in den vergangenen Tagen in Rakka zahlreiche Menschen getötet und verschüttet.

(Foto: REUTERS)

Kurz vor der erwarteten Befreiung der einstigen IS-Hauptstadt Rakka fordern die UN, den Vormarsch zu verlangsamen. Die US-geführte Anti-IS-Koalition soll sich bei ihren Angriffen einschränken, um zivile Opfer zu vermeiden.

Die Vereinten Nationen (UN) fordern eine Einschränkung der Kämpfe in der syrischen Stadt Rakka, um den dort noch eingeschlossenen rund 20.000 Zivilisten die Flucht zu ermöglichen. "Boote auf dem Euphrat dürfen nicht angegriffen werden und Menschen, die sich aus der Deckung wagen, dürfen nicht dem Risiko von Luftangriffen ausgesetzt sein", sagte der UN-Berater für humanitäre Fragen in Syrien, Jan Egeland

Egeland forderte von der US-geführten Anti-IS-Koalition, ihre Luftangriffe zu begrenzen. Dabei sei auch klar, dass die Extremistenmiliz Islamischer Staat (IS) verhindern wolle, dass Zivilisten aus Rakka flöhen.

In den vergangenen Tagen waren Beobachtern zufolge mindestens 170 Bewohner der Stadt bei Luftangriffen der US-geführten Koalition ums Leben gekommen, darunter Frauen und Kinder. Sie hatten teilweise Zuflucht in Gebäuden gesucht, die dann unter Beschuss gerieten.

Nach Angaben der Beobachter war es die höchste Opferzahl an einem Tag seit Beginn der Offensive im Juni. Die US-geführte Koalition erklärte, sie prüfe die Angaben und versuche zivile Opfer bei ihren Angriffen gegen den IS in Syrien sowie im Irak zu vermeiden. Seit Juli wird in der Altstadt und im Gebiet der Alten Moschee von Rakka gekämpft. Der IS, der einst weite Teile Syriens und des benachbarten Irak unter seiner Kontrolle hatte, befindet sich inzwischen in der Defensive. Seine irakische Bastion Mossul fiel Anfang Juli.

Quelle: ntv.de, mbo/rts

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen