Politik

Hunger, Medikamentenmangel UN retten 500 Syrer aus Belagerung

Bereits im vergangenen Herbst erreichte ein Hilfskonvoi die belagerte Stadt Madaja.

Bereits im vergangenen Herbst erreichte ein Hilfskonvoi die belagerte Stadt Madaja.

(Foto: ICRC/Pawel Krzysiek/dpa)

Für wenige Hunderte von insgesamt vier Millionen Syrern, die in belagerten Städten eingesperrt sind, besteht Hoffnung. Die Vereinten Nationen wollen 500 Menschen außer Gefahr bringen - darunter Kranke und Verwundete.

Die Vereinten Nationen lassen rund 500 in belagarten Städten Syriens lebende Menschen in Sicherheit bringen. Das sagte UN-Sprecher Stephane Dujarric in New York. Darunter seien Kranke, Verwundete und ihre Familienmitglieder in den zwei belagerten Städten Madaja und Sabadani im Südwesten des Landes sowie den nordsyrischen Orten Kefraja und Fua.

Die Betroffenen müssten dringend mit lebensnotrettenden Maßnahmen versorgt werden, sagte Dujarric. Die meisten Menschen sollen auf dem Landweg transportiert werden. Wie lange die Einsätze dauern würden, sei noch unklar. Zuvor hatte schon die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte berichtet, mehrere Konvois hätten mit der Evakuierung begonnen.

In Syrien werden zahlreiche Orte und Gebiete belagert, die meisten von Anhängern des Regimes. Nach UN-Angaben sind mehr als vier Millionen Menschen eingeschlossen. Viele Leiden unter Mangelversorgung. Menschenrechtler und die Opposition hatten zuletzt mehrfach die Blockade von Hilfslieferungen durch das Regime angeprangert. Auch UN-Sondervermittler Staffan de Mistura klagte, die humanitäre Hilfe in Syrien komme nicht schnell genug voran. In dem Bürgerkriegsland gilt seit Ende Februar eine Waffenruhe, die immer wieder gebrochen wird.

Die Regimegegner hatten am Montag ihre offizielle Teilnahme an den Friedensverhandlungen in Genf ausgesetzt. Damit wollen sie gegen den Bruch der Feuerpause und mangelnde Fortschritte bei der Versorgung Notleidender protestieren.

Quelle: ntv.de, jgu/dpa

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