Chemiewaffen-Experten kommen voran UNO meldet Fortschritte in Syrien
04.10.2013, 02:38 Uhr
Ankunft der Inspekteure der Organisation für das Verbot von Chemiewaffen in Begleitung von UN-Mitarbeitern in Damaskus.
(Foto: dpa)
Sie gehen die ersten Schritte bei der Kontrolle chemischer Waffen in Syrien: Die Inspekteure der OVCW. Noch keine drei Tage lang sind die Experten im Land, doch sie sollen von der Regierung bereits vielversprechende Unterlagen erhalten haben.
Die internationalen Chemiewaffen-Experten in Syrien kommen nach UN-Angaben bei ihrer Mission gut voran. Das gemeinsame Team der UNO und der Organisation für das Verbot von Chemiewaffen (OVCW) habe "ermutigende erste Fortschritte" gemacht, teilten die Vereinten Nationen mit. Die am Mittwoch von der syrischen Führung übergebenen Dokumente zu dem Chemiewaffenprogramm seien "vielversprechend". Allerdings seien weitere Analysen vor allem von technischen Angaben notwendig.
Den Angaben zufolge hofft das Team, in der kommenden Woche die ersten Anlagen unter die Lupe nehmen zu können. Der Sprecher von UN-Generalsekretär Ban Ki Moon, Martin Nesirky, lobte die "gute Zusammenarbeit" zwischen den Experten und den syrischen Behörden.
Syrien will UN-Auflagen erfüllen
Die insgesamt 19 OVCW-Inspekteure waren am Dienstag in Begleitung von 14 UN-Mitarbeitern in Damaskus eingetroffen. Ihre Aufgabe ist es, inmitten des Bürgerkriegs das syrische Chemiewaffen-Arsenal zu erfassen und Vorbereitungen für dessen Zerstörung zu treffen. Grundlage ihrer Arbeit ist eine Resolution des UN-Sicherheitsrats.
Der syrische Bestand an chemischen Kampfstoffen wird auf eintausend Tonnen geschätzt, verteilt auf landesweit 45 Standorte. Den Inspekteuren liegt eine Liste mit Produktions- und Lagerstätten vor, welche die Führung in Damaskus erstellt hat. Bis Ende Oktober müssen die internationalen Inspekteure alle Anlagen erstmals besichtigt haben.
Der syrische Staatschef Baschar al-Assad hatte zugesichert, dass sein Land die Auflagen erfüllen werde. Mit der in der vergangenen Woche verabschiedeten UN-Resolution soll die Vernichtung der Waffen bis Mitte 2014 durchgesetzt werden. Sie erwähnt die Möglichkeit von Strafmaßnahmen, sollte Damaskus nicht kooperieren. Allerdings gibt es dafür auf Druck Russlands keinen Automatismus.
Quelle: ntv.de, AFP