Politik

Superdelegierter Gwatney US-Demokrat erschossen

Der Vorsitzende der US-Demokraten im Bundesstaat Arkansas ist bei einem Attentat in der Parteizentrale erschossen worden. Bill Gwatney erlag im Krankenhaus seinen schweren Verletzungen, nachdem ihm ein Unbekannter wenige Stunden zuvor mehrfach in den Oberkörper gefeuert hatte. Der Täter kam nach einer wilden Verfolgungsjagd bei einem Schusswechsel mit der Polizei ebenfalls ums Leben.

Gwatney war einer der so genannten Superdelegierten, die auf dem anstehenden Nominierungsparteitag für den Präsidentschaftskandidaten ein besonderes Stimmrecht haben. Das Attentat löste bei den Demokraten Bestürzen aus.

US-Medienberichten zufolge hatte der Schütze die Parteizentrale in der Hauptstadt Little Rock betreten und nach Gwatney gefragt. Der Unbekannte habe den Parteivorsitzenden dann in seinem Büro mit mehreren Schüssen schwer verletzt. Der Täter konnte den Angaben zufolge zunächst in seinem Auto entkommen. Nach 40 Kilometern Verfolgsjagd sei der Mann bei einem Schusswechsel mit der Polizei tödlich verwundet worden, so ein Polizeisprecher.

Schock für die Partei

Über die Identität des Attentäters wurde zunächst nichts bekannt. Polizeisprecher Terry Hastings sagte im TV-Sender Fox News, die Hintergründe der Tat seien unklar: "Derzeit haben wir darauf keine Antwort." Der Täter sei aber kein früherer Angestellter von Gwatney gewesen, sagte Hastings weiter.

Für die Demokraten ist der gewaltsame Tod Gwatneys ein Schock weniger als zwei Wochen vor dem Parteitag in Denver im Bundesstaat Colorado, wo Barack Obama zum Präsidentschaftskandidaten gekürt werden soll. Obama erklärte, er sei über die Tat "schockiert und betrübt". Parteichef Howard Dean nannte das Attentat eine "sinnlose Tragödie", die "für uns alle als Schock kommt".

Ex-Präsident Bill Clinton und seine Frau Hillary zeigten sich in einer gemeinsamen Erklärung "zutiefst betrübt" über die Nachricht von Gwatneys Tod. Das Politiker-Ehepaar lebte jahrelang in Arkansas, als Bill Clinton hier als Gouverneur regierte. Gwatney war ein enger Freund der Familie und hatte Hillary Clinton bei ihrer Bewerbung um die demokratische Präsidentschaftskandidatur unterstützt.

Quelle: ntv.de

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