Deal mit afghanischen Soldaten? US-Militär soll Missbrauch geduldet haben
22.09.2015, 21:05 Uhr
Im Pentagon ist angesichts der schweren Vorwürfen gegen US-Militärs sehr besorgt.
(Foto: picture alliance / dpa)
Ein Bericht über sexuellen Kindesmissbrauch durch afghanische Sicherheitskräfte und die mutmaßliche Duldung durch das US-Militär schlägt im Pentagon Wellen. US-General John Campbell dementierte einen Bericht der "New York Times", nach dem US-Soldaten angewiesen wurden, Missbrauchsfälle durch die afghanischen Partner zu ignorieren.
"Ich persönlich habe mehrere Einsätze in Afghanistan absolviert und bin absolut sicher, dass solch eine Regelung dort nie existiert hat, und gewiss nicht während meiner Amtszeit als Kommandeur", schrieb Campbell. Jegliche Verdachtsfälle müssten unabhängig von den Opfern oder mutmaßlichen Tätern sofort gemeldet werden. Er habe in der Frage auch mit dem afghanischen Präsidenten Aschraf Ghani gesprochen.
Die "New York Times" hatte zuvor berichtet, dass US-Militärangehörige gemaßregelt würden, wenn sie bei der Vergewaltigung afghanischer Jungen eingriffen. In einem Fall hatte ein US-Offizier demnach einen afghanischen Kommandeur verprügelt, weil dieser einen Jungen als Sex-Sklaven an sein Bett gefesselt hatte. Der US-Offizier sei danach seines Kommandos enthoben und aus Afghanistan abgezogen worden. Die Fälle seien "widerlich" und das Pentagon zutiefst besorgt, sagte Pentagonsprecher Peter Cook.
Quelle: ntv.de, tno/dpa