Politik

Mikrochips für Illegale? US-Republikaner will Kontrolle

Offenbar sind die Gemeinsamkeiten von Mensch und Hund nicht zu unterschätzen. Zumindest lassen sich beiden Mikrochips einpflanzen, was ein US-Republikaner nun auch für illegale Einwanderer empfiehlt. Man solle diese "einfangen" und dokumentieren, wo sie sich aufhalten.

Sumaq Pezua bei einer Demonstration gegen Arizonas neues Einwanderungsgesetz.

Sumaq Pezua bei einer Demonstration gegen Arizonas neues Einwanderungsgesetz.

(Foto: REUTERS)

Ein US-Republikaner hat sich Medienberichten zufolge dafür ausgesprochen, illegale Einwanderer mit einem eingepflanzten Mikrochip zu überwachen. "Ich kann meinen Hund mikrochippen lassen, damit ich ihn wiederfinde. Warum sollte ich nicht auch einen Illegalen mikrochippen können", sagte der Arzt Patrick Bertroche aus dem US-Bundesstaat Iowa Berichten zufolge bei einem Diskussionsforum, das bereits am Montag stattfand. Er sei dafür, illegale Einwanderer "einzufangen" und sie zu "dokumentieren", "um sicherzustellen, dass wir wissen, wo sie sich aufhalten und wohin sie gehen".

Bertroche will im November bei den Kongresswahlen für die Republikaner antreten und kämpft derzeit gegen sechs weitere Parteikollegen um die Spitzenkandidatur für den dritten Distrikt in Iowa. Der Zeitung "The Iowa Independent" sagte Bertroche, er habe Einwanderer nicht mit Hunden vergleichen wollen. Seine Äußerungen seien vielmehr ein "sozial-kritischer Kommentar" dazu, wie "dumm und radikal" die Debatte um die Einwanderung geworden sei.

Empörung über Einwanderungsgesetz in Arizona

Das Einwanderungsgesetz ruft auch in den USA Proteste hervor.

Das Einwanderungsgesetz ruft auch in den USA Proteste hervor.

(Foto: AP)

In weiten Teilen der USA und in Lateinamerika herrscht derzeit Empörung über die Verschärfung des im Bundesstaat Arizona. Die Neuregelung sieht vor, dass die Polizei Menschen auf bloßen Verdacht hin festnehmen und ihre Papiere überprüfen darf.

Das neue Gesetz belastet vor allem die Beziehungen zu , das an Arizona grenzt. Die mexikanische Regierung warnte ihre Bürger vor Reisen ins benachbarte Arizona. Mit dem Inkrafttreten der am Freitag unterzeichneten Verschärfung des Einwanderungsgesetzes werde gegenüber Migranten und Besuchern aus Mexiko eine "feindselige politische Atmosphäre" geschaffen, teilte das Außenministerium in Mexiko-Stadt mit. Präsident Felipe Calderon kritisierte das Gesetz als "Rassendiskriminierung".

Insgesamt halten sich in den USA rund elf Millionen Menschen illegal auf, darunter schätzungsweise sechs Millionen Mexikaner.

Quelle: ntv.de, AFP

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