"Feigheit vor dem Feind" US-Soldat drohte Klage
07.11.2003, 19:46 UhrDie USA haben eine Klage wegen Feigheit gegen einen im Irak eingesetzten US-Unteroffizier fallen gelassen. Der 32-Jährige muss sich nun nur wegen Pflichtversäumnisses vor einem Militärgericht in Colorado verantworten, wie die "New York Times" berichtete.
Der Fall des Soldaten Georg Pogany hatte in den USA für Schlagzeilen gesorgt. Der Unteroffizier war im Irak zur Befragung von Gefangenen eingesetzt gewesen und hatte dann seinen Vorgesetzten um eine Beurlaubung gebeten. Zur Begründung gab Pogany an, er habe durch den Anblick der Leiche eines grausam zugerichteten Irakers Panikattacken erlitten und fühle sich nicht in der Lage, seinen Auftrag zu erfüllen. Mehrfach habe er seine Vorgesetzten um Hilfe gebeten, aber nur Schlaftabletten verschrieben bekommen. Schließlich sei er nach Hause geschickt worden.
Feigheit ist eines der schlimmsten Vergehen beim Militär und kann sogar mit dem Tod bestraft werden. Pflichtversäumnis dagegen ist eine Ordnungswidrigkeit, für die nach Medienberichten höchstens sechs Monate Haft drohen. Jedes Jahr sind Hunderte von Soldaten wegen verschiedenen Formen von Pflichtversäumnissen angeklagt.
Quelle: ntv.de