US-Wahl

Komiker holt 5 Prozent der Stimmen in South Carolina Colbert for President?

Colbert bei der "Rally to Restore Sanity and/or Fear" in Washington D.C. 2010.

Colbert bei der "Rally to Restore Sanity and/or Fear" in Washington D.C. 2010.

(Foto: picture alliance / dpa)

Update

Er tut es. In seiner Show am Freitag gab Colbert bekannt, dass er als Kandidat antreten wird - oder wie er es selbst ausdrückte, die "Grundlagen schaffen, für meine mögliche Kandidatur als Präsident der USA von South Carolina".

Wie die New York Times berichtet, wird sein Name wohl nicht auf den Wahlzetteln in South Carolina stehen. Doch Colberts Motivation ist ohnehin nicht der mögliche Sieg in seiner Heimat (siehe unten): Er will sich über die absurden Regeln zur Wahlkampffinanzierung lustig machen.

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Er wäre der republikanische Wunschkandidat aller US-Amerikaner - zumindest aller Demokraten: Stephen Colbert. Jetzt denkt der beliebte Komiker tatsächlich darüber nach, zumindest bei der nächsten Vorwahl in South Carolina anzutreten. Alles Quatsch? Nicht, wenn man sich die aktuelle Umfrage von Public Policy Polling (PPP) anschaut.

In der kommt Colbert nämlich auf 5 Prozent der Stimmen - mehr als Jon Huntsman, dem Drittplatzierten von New Hampshire. Dabei steht Colberts Name nicht einmal auf den Wahlzetteln in South Carolina.

Gewinnen kann Colbert die Vorwahl nicht, trotzdem könnte seine Kandidatur einigen republikanischen Strategen Kopfzerbrechen bereiten. Denn der Bundesstaat hat eine sogenannte "offene Primary" - ein Vorwahlmodus, bei dem auch Demokraten abstimmen dürfen. Und bei denen kommt Colbert sogar auf 34 Prozent. "Würde er sich wirklich ins Zeug legen," schreibt Tom Jensen von PPP, "könnte Colbert 10 bis 15 Prozent der Stimmen holen und sich den vierten Platz in South Carolina schnappen."

Und völlig unrealistisch ist das nicht: Einen "Super Pac", der Spenden für ihn sammelt, hat Colbert bereits. Außerdem mischte der in South Carolina geborene Katholik bereits den Wahlkampf 2008 auf: Erst überbrachte ihm Aragorn, der Menschen-König aus der Herr-Der-Ringe-Trilogie (gespielt von Viggo Mortensen) das Elfen-Schwert Narsil. Dann verkündete Colbert seine Kandidatur (exklusiv in South Carolina)und verballhornte den Wahlkampf der Republikaner.

Colbert gehört zu den bekanntesten Entertainern im US-Fernsehen. Seinen Durchbruch schaffte er in Jon Stewarts "The Daily Show", wo er den egomanischen, über-patriotischen Reporter gab. 2005 zog er mit dieser Figur auf den Sendeplatz nach Stewart um, Der "Colbert Report, eine satirische News-Show, nimmt seither vor allem die konservativen Meinungsmacher des Senders Fox News auf die Schippe.

Quelle: ntv.de, ssc

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