US-Wahl

Santorum peilt Wahlsieg an Letzte Tankstelle vor April

"Für Jobs und Energie": Santorum-Fans machen Wahlkampf in Louisiana.

"Für Jobs und Energie": Santorum-Fans machen Wahlkampf in Louisiana.

(Foto: REUTERS)

Die Vorwahlen in Louisiana beschließen einen langen Vorwahlmonat März. Gewinnen wird wohl der Konservative Santorum, doch im Rennen gegen Romney wird ihm das kaum weiterhelfen. Zu wenige Delegierte gibt es im Süden zu holen, und der April sieht düster aus.

Die neuesten Umfragen

Louisiana

Primary, 46 Delegierte (20 am Wahltag)

Rick Santorum: 43

Mitt Romney: 31

Newt Gingrich: 16

Ron Paul: 5

Quelle: Rasmussen Reports

Rick Santorum will unbedingt das letzte Wort behalten, wenigstens im März. 23 Vorwahlen standen allein in diesem Monat auf dem Kalender, nur sechs hat er bisher gewonnen. Mitt Romney hingegen konnte 15 Siege einfahren, sein Vorsprung im Rennen um Delegierte für den großen Nominierungsparteitag ist inzwischen auf rund 300 angewachsen.

Und der April verspricht wieder ein Romney-Monat zu werden. Da kommt Santorum die Vorwahl in Louisiana am Samstag gerade recht: Noch einmal Stimmen auftanken vor der Durststrecke.

"Wir brauchen keinen Manager"

Denn wieder geht es in den Süden, wo Santorum zuletzt mehrere Siege feiern konnte. Die republikanischen Wähler hier sind noch konservativer als die im Norden, wo Romney zuletzt seine Konkurrenten regelrecht deklassierte. In Louisiana sind über die Hälfte der registrierten Republikaner evangelikale Christen, 44 Prozent sagen, sie seien "sehr konservativ". In der Praxis bedeutet das vor allem die Ablehnung der Homo-Ehe und harter Widerstand gegen mehr Abtreibungsrechte - also genau Santorums Themen.

Santorum weiß, dass er Romney in Wirtschaftsfragen nicht schlagen kann. Und so versucht er, die Wahl im Herbst zur Schlacht um Amerikas - nach seiner Meinung christlich-konservative - Seele zu machen. Das Land brauche "keinen Manager", sagte Santorum kürzlich in einem TV-Interview. Romney sei "ein Mann, der konservativen Prinzipien nicht versteht".

Lieber Obama als Romney?

Anfang der Woche löste der Ex-Senator von Pennsylvania mit seiner Romney-Kritik allerdings einen innerparteilichen Proteststurm aus. Bevor man das Risiko eingehe, einen "Zaubertafel-Kandidaten" zu wählen, könne man auch "bei dem bleiben, was wir haben". Hintergrund war die Aussage eines Wahlkampfberaters von Romney. Der hatte erklärt, man würde nach den Vorwahlen politisch eher in die Mitte rücken. "Das ist fast wie bei einer Zaubertafel. Man schüttelt einmal und fängt wieder ganz von vorne an."

Die Konservativen, allen voran Santorum, witterten sofort Verrat an der republikanischen Sache und warfen Romney vor, ein Wendehals zu sein. "Wir alle wussten schon, dass Romney keine Überzeugungen hat", erklärte einer seiner Sprecher. Auch die Kampagne von Ron Paul verarbeitete den Fehler umgehend in einem neuen Wahlkampfspot.

Nur kleine Beute in Louisiana

Von den 46 Delegierten, die Louisiana insgesamt vergibt, werden am Samstag nur 20 zu gewinnen sein. Santorum wird sie wohl nicht alle bekommen, denn nach aktuellen Umfragen wird Romney wohl mindestens 25 Prozent der Stimmen erhalten und sich damit für die proportionale Verteilung qualifizieren. Die restlichen 26 Delegierten werden sich erst auf einem kleinen Parteitag der Republikaner von Louisiana im Juni festlegen.

Bis dahin könnte Romney allerdings bereits als Obama-Gegner feststehen.

Quelle: ntv.de

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