US-Wahl

Die Kolumne zur US-Wahl Obama zielt auf Romneys Ruf

"Hope" und "Change" - das war einmal. Statt auf positive Botschaften setzt das Wahlkampfteam um US-Präsident Obama verstärkt auf Angriffe gegen den republikanischen Herausforderer Romney. Die Wähler sollen ihn mit "großem Geld" in Verbindung bringen.

Mitt Romney

Mitt Romney

(Foto: AP)

US-Präsident Barack Obama scheint seine Strategie für den Wahlkampf inzwischen gefunden zu haben: Er stellt den Republikaner Mitt Romney als einen Freund der Reichen dar - und das zu einem Zeitpunkt, zu dem weite Teile der Bevölkerung mit der hohen Arbeitslosigkeit und der schwachen Konjunktur zu kämpfen haben.

"Alles, was sie tun, ist, uns bei jeder Gelegenheit anzugreifen, die sie finden können", sagte Romney diese Woche. In den Umfragen der letzten Wochen lieferten sich der Präsident und sein Herausforderer Romney ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Vier Monate vor der Präsidentschaftswahl ist nur wenig von einem überzeugenden konjunkturellen Aufschwung in den USA zu spüren, der Obama eine zweite Amtszeit sichern könnte.

"Hope" und "Change" - das war einmal. Obamas Slogans aus seinem letzten Wahlkampf vor dem Sieg 2008 sind inzwischen einer Reihe von Angriffen auf den Republikaner Romney gewichen, die wohl darauf abzielen, dessen Unterstützer langsam zu vergraulen.

Diese Woche forderte Obama die Kongressabgeordneten in Washington auf, dass die von seinem Amtsvorgänger George W. Bush eingeführten Steuerermäßigungen, die sonst zum Ende des Jahres auslaufen würden, weiterhin Anwendung finden. Doch er sprach sich auch dafür aus, wieder die höheren Steuersätze für all jene Haushalte einzuführen, deren Jahreseinkommen 250.000 Dollar übersteigt.

Jonathan Mann, CNN.

Jonathan Mann, CNN.

Romney und die Republikaner wollen die Steuerentlastungen für alle US-Amerikaner aufrechterhalten und behaupten, dass wohlhabende Geschäftsinhaber und Unternehmer die Wirtschaft wesentlich besser unterstützen könnten, wenn sie ihr Geld für Investitionen und Neueinstellungen aufwenden könnten.

Sogar ein paar führenden Demokraten ist die 250.000-Dollar-Grenze des Präsidenten zu niedrig angesetzt; sie forderten eine höhere Obergrenze für die zukünftige Anwendung der Steuersenkungen.

Doch Obama beschrieb diese Meinungsverschiedenheit als einen tiefen Graben, der Demokraten und Republikaner spaltet. "Viele Mitglieder der anderen Partei glauben, dass Wohlstand von oben kommt. Wenn wir Billionen ausgeben, um den reichsten Amerikaner weiterhin Steuererleichterungen zu gewähren, würde das angeblich Arbeitsplätze schaffen und auf wundersame Weise das Wirtschaftswachstum entfesseln", sagte Obama. "Da bin ich anderer Meinung."

Das Wahlkampfteam um Obama versucht nun, Romney vermehrt mit dem 'großen Geld' in Verbindung zu bringen und dieses Bild in den Köpfen der Wähler zu verfestigen. Bis heute wurde nicht öffentlich bekannt, wie hoch Romneys Privatvermögen ist, doch laut einer Schätzung könnte es bis zu 250 Millionen Dollar betragen.

Nach einem Bericht über Romneys einträgliche Investitionen im Ausland forderte Obama diese Woche, Romney solle endlich seine Vermögensverhältnisse offenlegen. Sofort ließen Obamas Unterstützer Werbespots zu diesem Thema laufen.

Romney behauptete, er kenne selbst die Details seiner Kapitalanlagen nicht, da ein Teil des Geldes in einem Blind Trust gehalten werde, wodurch ihm die Kontrolle über die Verwendung der Mittel entzogen sei. Doch folgenden Satz schob er nach: "Ich werde mich nicht für meinen Erfolg entschuldigen."

Quelle: ntv.de

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