Politik

Waffen im Tausch gegen Frieden USA bieten Israel Geschäft an

Israelische Soldatinnen erhalten Instruktionen, ehe sie zu ihrem Stützpunkt nach Eilat zurückkehren.

Israelische Soldatinnen erhalten Instruktionen, ehe sie zu ihrem Stützpunkt nach Eilat zurückkehren.

(Foto: REUTERS)

Die USA wollen offenbar ganz in Ruhe ihre Präsidentschaftswahlen abhalten, ein neuer Krieg käme ihnen nicht gelegen. Offenbar vor diesem Hintergrund – so mutmaßen israelische Zeitungen – soll die US-Regierung den Israelis neue Waffen angeboten haben, wenn das Land im Gegenzug jetzt auf einen Krieg gegen Iran verzichtet.

Die USA sollen Israel Waffen im Tausch gegen Frieden angeboten haben. Das berichten israelische Medien. Konkret geht es um einen Verzicht auf Luftangriffe gegen den Iran in diesem Jahr. Dafür könnten moderne Waffen und weitere Rüstungsgüter aus den USA nach Israel geliefert werden. Nach Angaben der Zeitung "Maariv", soll die US-Regierung Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu bei seinem USA-Besuch zu Wochenbeginn die Lieferung von bunkerbrechenden Raketen und Tankflugzeugen in Aussicht gestellt haben.

Haben Barack Obama und Benjamin Netanjahu den Deal Anfang der Woche in Washington ausgehandelt?

Haben Barack Obama und Benjamin Netanjahu den Deal Anfang der Woche in Washington ausgehandelt?

(Foto: dpa)

Israel müsse dafür aber mögliche Luftangriffe gegen iranische Atomanlagen auf frühestens 2013 und damit auf die Zeit nach den US-Präsidentschaftswahlen im November verschieben, hieß es unter Berufung auf westliche Diplomaten und Geheimdienstmitarbeiter.

Israel fühlt sich durch das iranische Atomprogramm in seiner Existenz bedroht. Netanjahu hatte auf das Selbstverteidigungsrecht seines Landes gepocht und ein schnelles Handeln angemahnt: "Niemand von uns kann es sich leisten, viel länger zu warten."

Neue Waffen öffnen das Zeitfenster

Die Lieferung von modernen Bunker-zerstörenden Raketen könnte das Zeitfenster für einen möglichen israelischen Luftangriff erweitern, berichtete "Maariv". Denn mit den neuen Waffen könnte Israel auch zuschlagen, wenn der Iran Atomanlagen unter die Erde verlegt hat.

Am Dienstag hatten die fünf UN-Vetomächte China, Frankreich, Großbritannien, Russland und die USA sowie Deutschland Teheran eine Wiederaufnahme der sogenannten Sechsergespräche angeboten. Der Iran warnte daraufhin, die Gespräche würden scheitern, wenn versucht werde, neuen Druck auf Teheran auszuüben.

Sanktionen greifen offenbar schneller

Die USA sind überzeugt davon, dass die gegen den Iran gerichteten Öl-Sanktionen schnelle Wirkung zeigen werden. "Der Prozess, von dem viele gedacht haben, dass er nach und nach eingeleitet würde, hat tatsächlich ziemlich rasch gegriffen", sagte der Sondergesandte des Außenministeriums für internationale Energieangelegenheiten, Carlos Pascual. Andere Öl-Exporteure wie Saudi-Arabien, die Vereinigten Arabischen Emirate oder Kuwait seien bereit einzuspringen, um die Nachfrage des Markts zu bedienen. Öl-produzierende Staaten hätten Luft für etwa 2,5 Millionen Barrel täglich, fügte er unter Berufung auf die Internationale Energieagentur hinzu. Der Irak, Libyen, Nigeria und Angola hätten Steigerungen ihrer Produktion für dieses Jahr angekündigt.

Die Ende 2011 erlassenen Sanktionen der US-Regierung zielen darauf ab, die wichtigste Einnahmequelle des Iran auszutrocknen und so den Finanzhahn für das umstrittene Atomprogramm der Islamischen Republik abzudrehen. Auch die Europäische Union hat entsprechende Sanktionen gegen den fünftgrößten Ölexporteur der Welt erlassen. In Folge der westlichen Sanktionen stiegen die Ölpreise in den vergangenen Wochen deutlich an.

Quelle: ntv.de, rts/AFP

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