Politik

Bundeswehr im Irak betroffen USA frieren Kooperation mit BND ein

Soldaten der Bundeswehr bilden kurdische Peschmerga-Kämpfer in Erbil  aus.

Soldaten der Bundeswehr bilden kurdische Peschmerga-Kämpfer in Erbil aus.

(Foto: picture alliance / dpa)

Aus Angst vor dem Bekanntwerden brisanter Daten im NSA-Untersuchungsausschuss des Bundestages ziehen die USA offenbar die Reißleine: Die Zusammenarbeit mit dem BND wird einem Zeitungsbericht zufolge gestoppt. Die Bundeswehr ist direkt betroffen.

Die US-Geheimdienste haben laut einem Zeitungsbericht eine wichtige Kooperation mit dem Bundesnachrichtendienst (BND) eingefroren. Dabei gehe es um den Schutz von Bundeswehrsoldaten im nordirakischen Erbil vor Anschlägen. Auslöser seien "die jüngsten Indiskretionen", schrieb die "Bild"-Zeitung unter Berufung auf informierte Kreise. Weil aus dem NSA-Untersuchungsausschuss des Bundestags immer wieder geheime Informationen öffentlich würden, überprüften die US-Dienste ihre Zusammenarbeit mit Deutschland.

Die Bundeswehr ist mit bis zu hundert Mann im kurdischen Teil des Irak, um kurdische Kämpfer an deutschen Waffen für den Kampf gegen die Dschihadistenorganisation Islamischer Staat (IS) auszubilden. Der BND baue in Erbil ein System zum Schutz der deutschen Soldaten auf, berichtet die "Bild". Dabei sei es auch wichtig, Kommunikation und Truppenbewegungen der Islamisten zu überwachen. Die Technologie sollte dem Bericht zufolge wie auch schon beim Afghanistan-Einsatz aus den USA kommen.

"Es geht dabei um Dinge, die man nicht von der Stange kaufen kann", zitierte die "Bild"-Zeitung einen Geheimdienstmitarbeiter. Bereits vor mehreren Wochen habe der BND ein Ersuchen um technische Zusammenarbeit an die USA übermittelt. Doch auf eine Zusage warte er bis heute. "Das ist irritierend", erklärte ein Geheimdienstmitarbeiter laut "Bild".

"Blind" ohne diese US-Technik

Ein US-Geheimdienstmitarbeiter sagte der Zeitung: "Es geht um Hochleistungstechnik zur elektronischen Aufklärung. Auf unserer Seite besteht die Sorge, dass solche Hardware Teil des deutschen Untersuchungsausschusses werden könnte." Solange dieses "Risiko" bestehe, scheine es "schwer vorstellbar, dass wir sensible Technologie zur Verfügung stellen".

Für die deutschen Soldaten im Einsatz kann die angeforderte Technologie dem Bericht zufolge überlebenswichtig sein. "Ohne die Technik der Amerikaner", heißt es laut "Bild"-Zeitung aus deutschen Sicherheitskreisen, "sind wir da blind."

Quelle: ntv.de, bad/AFP

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