Politik

Gemeinsames Institut in Bayern USA hörten Bundeswehrsoldaten ab

Bundeswehrsoldaten im George C. Marshall Center in Garmisch-Partenkirchen waren gewarnt. Auf ihren Telefonen prankte ein Aufkleber, der vor Überwachung warnte. Einem Mitarbeiter kommt das mehr als komisch vor.

Eine Statue zeigt George Marshall vor dem nach ihm benannten Zentrum in Garmisch-Partenkirchen.

Eine Statue zeigt George Marshall vor dem nach ihm benannten Zentrum in Garmisch-Partenkirchen.

(Foto: picture-alliance / dpa/dpaweb)

Die US-Geheimdienste haben auch deutsche Bundeswehrsoldaten abgehört. Wie Recherchen der "Süddeutschen Zeitung", von WDR und NDR ergaben, wurde das George C. Marshall Center in Garmisch-Partenkirchen bis 2007 überwacht. An dem deutsch-amerikanischen Institut arbeiten auch Bundeswehrsoldaten.

Sie wurden mit einem Aufkleber ("This telephone is subject to monitoring at all times") sogar darauf hingewiesen. Das geht aus vertraulichen Unterlagen hervor, aus denen die Zeitung zitiert. Ein Mitarbeiter erkundigte sich schließlich bei seinem Vorgesetzten, ob dies überhaupt legal sei. Die Anfrage wurde immer weiter nach oben gereicht, bis sie im Verteidigungsministerium ankam.

Dort stellte man laut dem Bericht fest, dass der Lauschangriff gegen das Grundgesetz verstieß. Ein Verbindungsoffizier der US-Armee wurde einbestellt. Man forderte ihn auf, die Abhörpraxis "abzustellen". Der antwortete, dass dies bereits zum 1. Februar 2007 geschehen sei. Das betrifft aber nur die deutschen Mitarbeiter, die US-Soldaten würden weiter überwacht, heißt es in dem Bericht. 

Im George C. Marshall Center arbeiten auch US-Militärs und Angestellte der Army. Amerikanische Soldaten wissen, dass sie abgehört werden - das ist auch legal. Das heißt aber nicht, dass auch deutsche Soldaten gleich mit überwacht werden dürfen.

Quelle: ntv.de, vpe

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