Politik

Saudi-Arabien nimmt Jemeniten auf USA lassen neun Guantanamo-Häftlinge frei

80 Menschen werden nun noch in Guantanamo Bay festgehalten.

80 Menschen werden nun noch in Guantanamo Bay festgehalten.

(Foto: picture alliance / dpa)

80 Menschen sitzen in Guantanamo Bay noch fest, obwohl ihre Freilassung teilweise bereits vor mehreren Jahren angeordnet wurde. Nun erklärt sich Saudi-Arabien bereit, neun Jemeniten aufzunehmen - als Geste des guten Willens vor einem wichtigen Staatsbesuch.

Die US-Regierung hat die Aufnahme von neun jemenitischen Guantanamo-Gefangenen durch Saudi-Arabien bekannt gegeben. "Die USA sind der Regierung des Königreichs von Saudi-Arabien dankbar für diese humanitäre Geste und die Bereitschaft, die anhaltenden US-Bemühungen zu unterstützen, die Haftanstalt in Guantanamo Bay zu schließen", erklärte das Pentagon. Die neun Jemeniten trafen demnach am Samstag in Saudi-Arabien ein.

Für die meisten von ihnen war bereits vor Jahren die Freilassung angeordnet worden. Diese verzögerte sich allerdings unter anderem wegen bewaffneter Konflikte im Jemen. Es ist das erste Mal, dass Saudi-Arabien Guantanamo-Häftlinge aufnimmt. Am Mittwoch wird US-Präsident Barack Obama zu einem Besuch in dem Land erwartet.

Mit der Entlassung der neun Jemeniten werden nun noch 80 Menschen im umstrittenen US-Gefangenenlager Guantanamo auf Kuba festgehalten. Für 26 von ihnen wurde eine Ausreise in ein anderes Land bereits genehmigt. US-Präsident Barack Obama hatte die Schließung des Gefangenenlagers bei seinem Amtsantritt Anfang 2009 versprochen. Im Februar - knapp ein Jahr vor dem Ende seiner Amtszeit - startete er dazu einen letzten Anlauf mit einem Vier-Punkte-Plan.

Der Kongress in Washington blockiert allerdings schon seit Jahren die Schließung von Guantanamo. Das Parlament verweigerte die finanziellen Mittel für die Abwicklung des Lagers und blockierte wegen Sicherheitsbedenken die Verlegung von Guantanamo-Häftlingen in US-Gefängnisse. Vor allem die oppositionellen Republikaner stellten sich quer.

Die Regierung von Obamas republikanischen Amtsvorgänger George W. Bush hatte das Lager nach den Anschlägen vom 11. September 2001 für Terrorverdächtige und Gefangene aus dem Afghanistan-Krieg eingerichtet. Menschenrechtsgruppen kritisieren, dass die Insassen über Jahre ohne rechtsstaatliche Verfahren festgehalten werden und oft noch in Guantanamo bleiben, nachdem sie als ungefährlich eingestuft wurden. Insgesamt brachten die USA über die Jahre rund 780 Gefangene in das Lager.

Quelle: ntv.de, jve/AFP

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen