Politik

Pjöngjang setzt Atomprogramm aus USA schicken wieder Lebensmittel

Ein Déjà-vu? Die Öffentlichkeitsarbeit von Kim Jong Un gleicht haargenau der seines Vaters Kim Jong Il.

Ein Déjà-vu? Die Öffentlichkeitsarbeit von Kim Jong Un gleicht haargenau der seines Vaters Kim Jong Il.

(Foto: dpa)

In Nordkorea ist die Hungersnot so groß, dass die Menschen Gras essen müssen. Darauf weisen Hilfsorganisationen hin. Jetzt sind die USA bereit, ihre Lebensmittellieferungen an das kommunistische Land wieder aufzunehmen. Im Gegenzug stimmt Pjöngjang einen Atom- und Raketentestmoratorium zu. Zudem dürfen wieder UN-Inspektoren ins Land.

Nordkorea setzt sein Atomprogramm in der Anlage von Yongbyon auf unbestimmte Zeit aus. Das ist das Ergebnis der neu aufgenommenen Atomgespräche der Regierung in Pjöngjang mit Vermittlern aus den USA. Im Gegenzug nehmen die USA ihre Lebensmittellieferungen für Nordkorea wieder auf. Washington hatte stets dementiert, die Lebensmittelhilfen an Bedingungen zu knüpfen.

Bestandteil des Atom- und Raketentestmoratoriums ist auch, dass Nordkorea seine Atomwaffentests, die Urananreicherung sowie den Abschuss von Langstreckenraketen einstellt. Zudem sollen wieder UN-Inspektoren ins Land gelassen werden.

In der vergangenen Woche hatten die USA und Nordkorea erstmals seit dem Tod des nordkoreanischen Machthabers Kim Jong Il wieder Atomgespräche geführt.

Das US-Militär verfolge genauestens, ob es nach dem Tod von Staatschef Kim Jong Il im Dezember "Zeichen für Instabilität" in dem stalinistisch regierten Land gebe, sagte der Befehlshaber des US-Pazifikkommandos, Admiral Robert Willard. Es scheine aber so, als wolle sein Sohn Kim Jon Un als Nachfolger die Politik seines Vaters fortsetzen. Dafür spreche auch, dass der neue Staatschef nach wie vor von Vertrauten seines Vaters umgeben sei.

Menschen müssen Gras essen

Nach einem Besuch in Nordkorea im vergangenen Jahr hatten fünf US-Hilfsorganisationen Washington eindringlich zu Hilfslieferungen aufgefordert. Nach ihren Angaben war die Lebensmittelknappheit in dem Land so dramatisch, dass Menschen Gras essen würden. Die US-Regierung hatte Nordkorea im September nach Überschwemmungen Hilfslieferungen gesandt, schreckt aber grundsätzlich vor Nahrungsmittelhilfen zurück aus Sorge, diese könnten von der Regierung in Pjöngjang zu politischen Zwecken missbraucht werden.

Quelle: ntv.de, dpa/AFP

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