Politik

Krise in Zentralafrikanischer Republik USA schließen Botschaft

Von Frankreich und den USA kann die Regierung in Bangui offenbar keine Hilfe erwarten.

Von Frankreich und den USA kann die Regierung in Bangui offenbar keine Hilfe erwarten.

(Foto: REUTERS)

Hilfe von den USA oder Frankreich gegen die Rebellen kann die Regierung der Zentralafrikanischen Republik nicht erwarten. Den USA wird die Lage zu brenzlig. Sie schließen ihre Mission in der Hauptstadt vorübergehend.

Politisch unter Druck: Präsident Bozizé.

Politisch unter Druck: Präsident Bozizé.

(Foto: REUTERS)

Angesichts des Vormarschs von Rebellen auf die Hauptstadt der Zentralafrikanischen Republik haben die USA ihre dortige Botschaft geschlossen. Wie das US-Außenministerium auf seiner Internetseite mitteilte, verließen der US-Botschafter und seine Diplomaten die Stadt. Die Entscheidung sei allein aus Sorge über die Sicherheit der Botschaftsmitarbeiter getroffen worden. Sie habe keinen Einfluss auf die diplomatischen Beziehungen zum Land selbst, betonte das US-Außenministerium.

In der Hauptstadt Bangui ist die Lage angespannt, berichteten Augenzeugen. Die medizinische Versorgung der Bevölkerung werde immer schwieriger, sagte ein Mitarbeiter der Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen (MSF) am Telefon. Nach Informationen von Radio France International sind die Rebellenverbände in den vergangenen Tagen bis auf 300 Kilometer Richtung Bangui vorgerückt. Ein Rebellensprecher dementierte nach diesen Angaben, die Truppen wollten die Stadt einnehmen. Die Rebellen wollen Präsident Bozizé offenbar stürzen, weil dieser eine Friedensvereinbarung aus dem Jahr 2007 gebrochen haben soll.

Die Rebellenallianz Séléka hatte vor zwei Wochen ihre bewaffnete Offensive gegen Bozizé gestartet. Die Regierungstruppen hatten dem Vormarsch wenig entgegenzusetzen. Allgemein wächst die Sorge vor einer baldigen Niederlage Bozizés. Der Präsident hatte zuvor vergeblich Frankreich und die USA um Hilfe im Kampf gegen die Rebellen gebeten. Frankreich werde sich "in keiner Weise in die inneren Angelegenheiten des Landes einmischen", sagte Präsident François Hollande.

Tausende sind auf der Flucht

Die militärische Präsenz Frankreichs solle nicht "ein Regime beschützen", sagte Hollande. Ziel sei, französische Staatsangehörige in dem Land zu schützen. Nach Angriffen von Demonstranten hatte Frankreich bereits am Mittwoch seine Botschaft bereits mit Soldaten gesichert. Die Demonstranten sollen gegen Frankreichs Passivität in dem Konflikt protestiert haben.

Unterdessen ziehen die Vereinten Nationen alle nicht unbedingt vor Ort benötigten Mitarbeiter aus dem Land ab. Die ersten von ihnen hätten das Land bereits verlassen, teilte die Leiterin des UN-Entwicklungsprogramms, Helen Clark, per Kurznachrichtendienst Twitter mit. Tausende Menschen sind in der Zentralafrikanischen Republik derzeit auf der Flucht, nachdem ein Bündnis mehrerer bewaffneter Milizen strategisch wichtige Städte eingenommen hat.

Nach Auffassung des UN-Sicherheitsrats ist es Aufgabe der zentralafrikanischen Regierung, "die Ordnung im Land aufrechtzuerhalten und für die Sicherheit der Zivilbevölkerung" zu sorgen. In einer Erklärung forderten die 15 Ratsmitglieder beide Seiten erneut auf, "auf dem Weg des politischen Dialogs nach einer friedlichen Lösung" zu suchen.

Quelle: ntv.de, AFP/dpa

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