UN-Klimagipfel in Cancún USA und China nähern sich an
30.11.2010, 10:11 Uhr
Gemeinsam für den Umweltschutz? Chinas Regierungschef Wen Jiabao und US-Präsident Barack Obama.
(Foto: REUTERS)
Ein Klimaschutzabkommen ohne die Zustimmung der USA und Chinas dürfte von fragwürdigem Wert sein. Schließlich handelt es sich bei den beiden Staaten um die globalen Spitzenreiter in Sachen Treibhausgas-Emission. Doch offensichtlich kann man auf eine Verständigung zwischen Washington und Peking hoffen.
Die USA und China haben sich nach Ansicht Washingtons in ihren Positionen zum weltweiten Umweltschutz angenähert. Dies sagte US-Chefunterhändler Jonathan Pershing bei der UN-Klimakonferenz im mexikanischen Cancún. Vertreter beider Seiten hätten in den vergangenen Monaten hart gearbeitet und verhandelt, um die Meinungsverschiedenheiten zu überwinden. "Ich habe den Eindruck, dass wir vorangekommen sind", sagte Pershing. "Ich glaube, dass wir hier nur zu einem Erfolg kommen, wenn unsere beiden Länder zu einer Einigung gelangen."
Knapp ein Jahr nach der enttäuschenden UN-Klimakonferenz in Kopenhagen hat die Weltgemeinschaft am Montag in Cancún neue Beratungen über den Kampf gegen die Erderwärmung begonnen. Zu den zweiwöchigen Beratungen werden Vertreter aus mehr als 190 Ländern erwartet. Zwischen den USA und China ist unter anderem strittig, wie Verpflichtungen einzelner Länder beispielsweise zur Reduzierung der Treibhausgase kontrolliert werden können. Peking lehnt jede Kontrolle von außen bisher ab.
Allerdings ist ungewiss, wie weit die USA in Sachen Klimaschutz gehen können. Durch die Niederlage für US-Präsident Barack Obama bei den Kongresswahlen sei ein US- Klimaschutzgesetz, das die Treibhausgasausstöße deckeln sollte, erst einmal für mindestens zwei Jahre wieder auf Eis gelegt, erklärt Regine Günther, Klimaexpertin der Umweltstiftung WWF gegenüber der Deutschen Presse-Agentur gegenüber der Deutschen Presseagentur.
Ein Anfang ist gemacht
Die Allianz Kleiner Inselstaaten (Aosis) drängte auf ein umfassendes Klimaschutzabkommen bis spätestens zur nächsten Klimakonferenz im südafrikanischen Durban 2011. "Durban ist die absolute Grenze für uns", sagte die Vizeverhandlungsführerin von Aosis, Dessima Williams aus Grenada.
Hoffnung mache, so die UN-Klimachefin Christiana Figueres, dass 2010 alle 37 Industrienationen und 42 Entwicklungsländer - darunter die größten Schwellenländer - Klimaziele auf den Tisch gelegt hätten.
Zur Klimakonferenz haben sich knapp 15 000 Teilnehmer angemeldet, darunter Delegierte aus 194 Ländern, Industrievertreter, Klimaschützer und Wissenschaftler.
Quelle: ntv.de, AFP/dpa