F-16, Patriot, Raketen USA verkünden Acht-Milliarden-Militärpaket für die Ukraine
26.09.2024, 12:58 Uhr Artikel anhören
Westliche Partner haben der Ukraine die Lieferung von 79 Kampfjets fest zugesagt - es mangelt jedoch an ausgebildetem Personal.
(Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS)
Die USA kündigen weitere militärische Hilfe in Höhe von knapp acht Milliarden Dollar für die Ukraine an. Dazu gehören unter anderem ein weiteres Patriot-Flugabwehrsystem, Gleitbomben, Raketen sowie die Ausbildung zusätzlicher F-16-Piloten. Außerdem soll es bald ein Unterstützer-Treffen in Deutschland geben.
Die USA werden die Ukraine mit weiterer massiver militärischer Hilfe im Verteidigungskampf gegen die russische Aggression unterstützen. Wegen der bisherigen Erfolge verkündete Präsident Joe Biden die "Aufstockung der Sicherheitshilfe für die Ukraine und eine Reihe weiterer Maßnahmen, die der Ukraine helfen sollen, diesen Krieg zu gewinnen".
Die Mittel sollen bis zum Ende von Bidens Amtszeit bereitgestellt werden. Es handelt sich um noch verfügbare 5,5 Milliarden Dollar im Rahmen der "Presidential Drawdown Authority", die ohne Zustimmung des Kongresses verwendet werden können. Das Verteidigungsministerium kündigte zudem eine Sicherheitshilfe in Höhe von 2,4 Milliarden Dollar an.
Zu der Unterstützung gehört laut Biden die Erweiterung der Ausbildung von F-16-Piloten. Nächstes Jahr sollen 18 zusätzliche Piloten ausgebildet werden. Westliche Partner haben der Ukraine bislang 79 F-16-Jets in den nächsten Jahren zugesagt, es mangelt jedoch an Personal. Die Ausbildung ist teuer und dauert deutlich über ein Jahr. Bislang sollen laut Berichten sechs bis zehn F-16-Jets in der Ukraine im Einsatz sein. Eine Maschine ist bislang abgestürzt.
Weitere Patriot-Einheit
Besonders hilfreich dürften für die Ukraine zudem das nun von Washington angekündigte zusätzliche Patriot-System und die zusätzlichen Patriot-Raketen sein. Bislang ist öffentlich bekannt, dass zwei US-Patriot-Einheiten aus den USA in dem von Russland angegriffenen Land im Einsatz sind. Zudem sind drei aus Deutschland vorhanden. Weitere Einheiten aus den Niederlanden und Rumänien wurden versprochen. Für eine umfassende Luftabwehr bräuchte es laut Angaben aus Kiew allerdings insgesamt 25 Patriot-Systeme.
Biden kündigte zudem die Lieferung von JSOW-Gleitbomben an. Diese können zum Beispiel von F-16 Jets abgefeuert werden und Ziele am Boden treffen. Die Reichweite beträgt rund 100 Kilometer. Auch AMRAAM-Raketen, mit denen Kampfflugzeuge beispielsweise angreifende Raketen abschießen können, sollen geliefert werden.
Maßnahmen gegen Umgehung von Sanktionen
"Um der Umgehung russischer Sanktionen und der Geldwäsche entgegenzuwirken, haben das Justizministerium, das Finanzministerium und der US-Geheimdienst heute in Abstimmung mit internationalen Partnern Maßnahmen ergriffen, um ein globales Kryptowährungsnetzwerk zu zerschlagen", sagte Biden laut einer Mitteilung. "Die Vereinigten Staaten werden Russland weiterhin die Kosten für seinen Krieg in der Ukraine aufbürden und der russischen Rüstungsindustrie die Ressourcen entziehen."
Der US-Präsident teilte zudem mit, im nächsten Monat in Deutschland ein Treffen auf Führungsebene der Kontaktgruppe für Verteidigungsfragen in der Ukraine einzuberufen, um die Bemühungen der mehr als 50 Länder zu koordinieren, die die Ukraine bei ihrer Verteidigung gegen die russische Aggression unterstützen. "Mit diesen Maßnahmen ist meine Botschaft klar: Die Vereinigten Staaten werden der Ukraine die Unterstützung geben, die sie braucht, um diesen Krieg zu gewinnen."
Selenskyj bedankt sich
Der ukrainische Präsident Selenskyj dankte Biden auf X für die Hilfe, zu der auch Drohnen gehören sollen. Die Republikaner, mit denen es zuletzt stark gekriselt hatte, bezog Selenskyj dabei in seine Danksagung mit ein. Die Ukraine sorgt sich um ein Ende der Waffenlieferungen im Falle eines Sieges von Donald Trump bei der Präsidentenwahl.
"Wir werden diese Hilfe so effizient und transparent wie möglich einsetzen, um unser großes gemeinsames Ziel zu erreichen: einen Sieg für die Ukraine, einen gerechten und dauerhaften Frieden und transatlantische Sicherheit", so Selenskyj.
Quelle: ntv.de, rog