Lawrow hofft auf baldigen Start Ukraine und Separatisten sollen verhandeln
09.09.2014, 14:06 UhrDie Feuerpause in der Ukraine hält einigermaßen, die Separatisten lassen sogar hunderte Gefangene gehen. Nun meldet sich der russische Außenminister zu Wort - er fordert den baldigen Start der Verhandlungen.
Nach der Einigung auf eine Waffenruhe für die Ostukraine dringt die russische Regierung auf baldige Gespräche über die Zukunft der Region. Die in Weißrussland erzielte Vereinbarung sehe vor, dass über den "Status des Südostens der Ukraine" verhandelt werde, sagte Außenminister Sergej Lawrow. "Wir hoffen, dass diese Verhandlungen bald beginnen", fügte er hinzu.
Die zwischen der ukrainischen Regierung und den prorussischen Separatisten im Beisein von Vertretern Russlands und der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) geschlossene Vereinbarung sieht einen "Sonderstatus" für derzeit von den Aufständischen kontrollierte Regionen vor. Zudem wurde vereinbart, dass in den Regionen Donezk und Luhansk Wahlen stattfinden sollen.
Die Separatisten gaben an, binnen einer Woche solle über den Status gesprochen werden. Sie fordern in diesem Zusammenhang, die von ihnen für Donezk und Luhansk proklamierte Unabhängigkeit anzuerkennen, was Kiew ablehnt. Auch Russland erkennt die Gebiete bislang nicht als unabhängig an. Die offizielle Linie Moskaus lautet, dass sie Teil der Ukraine bleiben, aber größere Autonomie erhalten sollen.
Über 600 Gefangene freigelassen
Die Waffenruhe führt auch zu gegenseitigem Gefangenenaustausch. Seit Beginn der Waffenruhe haben die prorussischen Rebellen nach ukrainischen Angaben 648 Gefangene freigelassen. Die Ukraine bemühe sich, rund 500 weitere Gefangenen freizubekommen, sagte ein Sprecher des ukrainischen Militärs. Präsident Petro Poroschenko hatte am Vortag erklärt, die Rebellen hätten rund 1200 Gefangene übergeben.
Der Militärsprecher sagte dazu, Poroschenko habe sich auf die Gesamtzahl der Menschen bezogen, die in der Gewalt der Rebellen vermutet würden. Seit Beginn der Feuerpause seien bei vereinzelten Kämpfen fünf ukrainische Soldaten getötet und 33 weitere verletzt worden, ergänzte der Militärsprecher. Zuvor hatte das Verteidigungsministerium von vier toten Soldaten gesprochen.
Quelle: ntv.de, vpe/AFP/rts