Politik

Heftige Gefechte in Donezk Ukrainische Luftwaffe bombardiert Flughafen

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Nach dem Sturm der prorussischen Separatisten schwebt eine schwarze Rauchwolke über dem Flughafen von Donezk. Nun versucht die ukrainische Armee, den Flughafen mit Kampfjets zurückzuerobern.

Die ukrainische Armee ist gewaltsam gegen Bewaffnete in der Ostukraine vorgegangen, die in der Nacht den Flughafen der Stadt Donezk besetzt hatten. Es laufe ein "Anti-Terror-Einsatz" an dem Airport, seitdem um 13.00 Uhr Ortszeit ein Ultimatum an die Besetzer abgelaufen sei, teilte ein Militärsprecher mit. Bodentruppen würden dabei von Kampfhubschraubern mit Fallschirmjägern unterstützt. Der am Sonntag gewählte neue ukrainische Präsident, Petro Poroschenko, hatte den prorussischen Separatisten im Osten des Landes zuvor den Kampf angesagt.

An dem Flughafen waren eine Explosion und heftige Schusswechsel zu hören. Über einem Gebäude stand eine schwarze Rauchwolke. Je zwei Kampfjets der Typen Su-25 und Mig-29 hätten die "Terroristen" beschossen, teilte der Sprecher des Militäreinsatzes bei Facebook mit. Nun sollten Bodentruppen das Gelände "reinigen". Die moskautreuen Kräfte seien in Panik, behauptete der Sprecher. Örtliche Medien berichteten von Schusswechseln und vom Einsatz großkalibriger Waffen.

Eine Gruppe Bewaffneter habe den Flughafen zuvor um 03.00 Uhr morgens besetzt, sagte Flughafensprecher Dmitro Kosinow. "Es gab keine Schießerei." Die Soldaten der ukrainischen Armee, die das Umfeld des Flughafens bewachten, seien von den Angreifern zum Abzug aufgerufen worden. Alle An- und Abflüge wurden gestrichen.

Gefechte auch am Bahnhof

Bei einem Feuergefecht zwischen Regierungseinheiten und prorussischen Kräften vor dem Bahnhof der ostukrainischen Stadt Donezk wurden nach Angaben der Separatisten mindestens zwei Menschen getötet worden. Zudem sei ein Kind verletzt worden, meldete die Agentur Interfax unter Berufung auf die Aktivisten. Ein Teil des Bahnhofs im Zentrum der Millionenstadt wurde evakuiert.

Poroschenko hatte die Präsidentschaftswahl am Sonntag ersten Ergebnissen zufolge mit rund 54 Prozent der Stimmen gewonnen und wurde damit gleich im ersten Wahlgang ins Amt des Staatschefs gewählt. Der designierte Präsident sagte am Vormittag in Kiew, er unterstütze den laufenden Einsatz gegen die Separatisten im Osten. Dieser müsse aber "kürzer" und "effizienter" werden. Verhandlungen mit den prorussischen Kämpfern schloss er erneut aus. "Es gibt keine Gespräche mit Terroristen", sagte Poroschenko. Er werde nicht zulassen, dass die Ostukraine "zu einem Somalia wird".

Quelle: ntv.de, dsi/AFP/dpa

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